Der Internet-Konzern Facebook plant den Einstieg ins Finanzgeschäft. Das soziale Netzwerk befindet sich in Irland nur wenige Wochen von einer behördlichen Genehmigung entfernt, die es dem Unternehmen erlauben, Finanztransaktionen auf seiner Plattform anzubieten. Die Nutzer von Facebook könnten dann elektronisches Geld auf ihrem Profil speichern und an andere Nutzer schicken.
Der IT-Konzern wartet derzeit nur auf die Erlaubnis der irischen Zentralbank, elektronisches Geld anbieten zu dürfen, berichtet Tech Crunch. Facebook könnte dann sein eigenes Geld herausgeben, das eine Forderung des Nutzers an das Unternehmen darstellt. Damit Facebook die Genehmigung erhält, muss der Konzern 350.000 Euro Kapital zurückhalten und für jede virtuelle Geldeinheit entsprechende Währungsreserven bilden.
In den USA hat der Internet-Konzern bereits eine eingeschränkte Zulassung für Online-Bezahldienste. Facebook verarbeitet dort Finanztransfers von Nutzern, die über die Plattform Online-Spiele erwerben. Daten der US-Börsenaufsicht zufolge erwirtschaftete Facebook so bereits über zwei Milliarden Dollar an Transaktionsgebühren.
Finanzdienstleistungen machen so schon jetzt etwa 10 Prozent des Umsatzes aus. Das Unternehmen nimmt für die Transaktionen rund 30 Prozent Gebühr. Facebook verdient an jedem Nutzer im Schnitt etwa 2,14 Dollar, doch nur 20 Cent davon kommen bisher durch Geldtransfers. Der Großteil stammt aus Werbeeinnahmen, die das Unternehmen über das massenhafte Abschöpfen von privaten Daten und individualisierte Werbung macht. Dabei folgt Facebook dem Motto „Wenn du nicht für das Produkt bezahlst, dann bist du das Produkt“.
Um seine Pläne im Finanzbereich umzusetzen, kauft sich Facebook die Hilfe und das Wissen von jungen Unternehmen ein, die sich im Bereich virtuelles Geld einen Namen gemacht haben. Eines dieser Unternehmen ist TransferWise. Dabei handelt es sich um einen Peer-to-Peer Bezahldienst, der mit Hilfe von PayPal Gründer und Facebook-Investor Peter Thiel rund 6 Millionen Dollar Startkapital eingesammelt hat. Inzwischen hat das junge Unternehmen bereits weit über eine Milliarde Euro an Finanztransfers für Kunden gebucht, wie Tech Crunch.
Doch für Facebook geht es bei der Einführung einer virtuellen Geldeinheit um mehr als bloße Gewinnmaximierung. Erst vor wenigen Wochen erwarb Facebook den Kurznachrichtendienst WhatsApp für rund 19 Milliarden Dollar (mehr hier). Es wäre denkbar, dass der Konzern die weltweite Verbreitung des Dienstes mit einer virtuellen Währung kombiniert, um schnell globale Akzeptanz zu finden. So könnte Facebook schon bald eine ernstzunehmende Alternative zur Krypto-Währung Bitcoin anbieten. Diese ist den Eliten ein Dorn im Auge, dass sie die Geldschöpfung in private Hände legt und es den Bürgern erstmals erlaubt, sich dem Einfluss durch Zentralbanken und Staaten etwas zu entziehen.
Dagegen sind Facebooks Pläne für die Eliten nicht nur ungefährlich, sondern sogar äußerst nützlich. Es ist kein Geheimnis, das Mitglieder der Risikokapital-Firma In-Q-Tel, der Investment-Abteilung der CIA, im Aufsichtsrat von Facebook sitzen. Auch der PayPal Gründer Peter Thiel ist ein Facebook-Investor der erste Stunde und sitzt zudem im Lenkungsausschuss der Bilderberg-Konferenz. Sowohl Thiel als Repräsentant der Eliten, als auch der US-Geheimdienst haben sicher ein großes Interesse daran, die zukünftigen Ströme virtueller Währungen zu kontrollieren.