Deutschland

Große Koalition geschlossen für härtere Sanktionen gegen Russland

Lesezeit: 1 min
29.04.2014 00:27
Die Große Koalition steht wie ein Mann hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel und der EU: Mit einem gemeinsamen Papier erklärten die Fraktionschefs, dass sie einen härteren Kurs gegen Russland ohne Wenn und Aber unterstützen. Krieg wollen CDU und SPD allerdings keinen führen.

Die Spitzen der Regierungsfraktionen von CDU/CSU und SPD wollen notfalls Wirtschaftssanktionen gegen Russland mittragen. Sollte Russland die Ostukraine weiter destabilisieren, müsse die dritte Stufe des von den EU-Regierungen beschlossenen Katalogs von Strafmaßnahmen greifen, heißt es in einem am Montag auf einer gemeinsamen Klausurtagung bei Bonn beschlossenen Papier. Niemand wünsche sich zwar, dass es zu solchen Maßnahmen komme. "Doch wir wären dazu bereit und entschlossen, falls sie unumgänglich werden." Zugleich schlossen die Fraktionen ein militärisches Vorgehen in der Ukraine-Krise als Option aus.

Mit ihrem außenpolitischen Papier stellen sich die Regierungsfraktionen hinter die Bundesregierung und machen den Weg für einen härteren Kurs gegen Russland frei. Die russische Armee müsse ihre Truppen von der ukrainischen Grenze abziehen. Die Regierung in Moskau müsse zudem auf die pro-russischen Separatisten im ostukrainischen Slawjansk einwirken, damit die festgesetzten Militär-Beobachter wieder freikämen. Russland wird vorgeworfen, mit seinem Vorgehen in der Ukraine-Krise die Stabilität und Sicherheit in ganz Europa zu gefährden.

Gleichzeitig bremsen CDU, CSU und SPD in der Frage einer EU- und Nato-Perspektive für die Ukraine. Zwar wird das "souveräne Recht der freien Bündniswahl" betont. Allerdings heißt es dann weiter, ein Land müsse nicht nur die Beitrittsbedingungen erfüllen. Es gelte auch, dass "die immer engere Anbindung mit einem politischen Gewinn für alle verbunden sein muss". Russland hatte sich klar gegen eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine ausgesprochen und auch Einwände gegen das EU-Assoziierungsabkommen erhoben.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...