Unternehmen

Lufthansa plant zweite Billig-Airline

Lesezeit: 1 min
15.06.2014 13:47
Die Lufthansa will mit „Eurowings“ eine zweite Billig-Airline anbieten. Der Fluglinie setzt ein harter Preiskampf in Europa zu. Erst vor wenigen Tagen hat Lufthansa-Chef Spohr eine deutliche Gewinnwarnung ausgesprochen.
Lufthansa plant zweite Billig-Airline

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Lufthansa will offenbar neben ihrer Tochter Germanwings einen weiteren Billiganbieter an den Start bringen und so Ryanair oder Easyjet Konkurrenz machen. Die Flotte der Tochter Eurowings solle um Maschinen vom Typ Airbus A320 erweitert werden und von Deutschland aus Ziele in ganz Europa anfliegen, berichtet der Spiegel.

Mittelfristig könnten die Flugzeuge auch auf europäischen Strecken wie Rom-London operieren. Die Eurowings-Jets bedienen dem Bericht zufolge schon heute weniger stark frequentierte Strecken im Auftrag von Germanwings. „Man prüfe derzeit alle Optionen“, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Sonntag. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Auch Verbindungen von und nach Asien will der neue Lufthansa-Chef Carsten Spohr künftig kostengünstiger betreiben. Ob das mit Hilfe eines Partners vor Ort oder über die Gründung einer Gemeinschaftsfirma erfolgen soll, stehe noch nicht fest.

Der Lufthansa setzt ein harter Preiskampf in Europa und auf lukrativen Langstrecken nach Amerika zu. Erst vor wenigen Tagen hatte der seit gut einem Monat im Amt befindliche Spohr die Gewinnziele des umstrittenen Sanierungsprogramms seines Vorgängers Christoph Franz kassiert. Der operative Gewinn werde in diesem Jahr nur noch eine Milliarde Euro erreichen, statt der bislang anvisierten bis zu 1,5 Milliarden. Für 2015 rechnet Europas größte Fluggesellschaft nunmehr mit einem operativen Gewinn von zwei Milliarden statt 2,65 Milliarden Euro. Die Aktie rauschte daraufhin in den Keller (mehr hier). Laut Spiegel hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nach der Prognosekorrektur eine routinemäßige Überprüfung des Handels mit Lufthansa-Aktien eingeleitet.

Vor allem das Europa- und Amerikageschäft der Lufthansa leidet unter steigenden Überkapazitäten, die auf diesen Strecken zu Preisrückgängen führen. Hauptgrund ist hier der Erfolg rasant wachsender Rivalen vom Persischen Golf wie Emirates, Etihad und Qatar Airways sowie Billig-Konkurrenten wie Ryanair oder Easyjet. Zudem belasten der Pilotenstreik sowie Wertberichtigungen auf Währungsforderungen das Ergebnis. Um gegenzusteuern, stellt die Airline alles auf den Prüfstand. Unter anderem werde der Konzern den Winterflugplan stark ausdünnen, hatte Finanzchefin Simone Menne angekündigt.

Vor zwei Jahren hatte der damalig Lufthansa-Chef Franz dem Unternehmen eine Rosskur verordnet, die den Abbau von bis zu 3500 Stellen beinhaltet. Auch Spohr hat das Programm durchgeboxt - vor seinem Wechsel in die Chefetage der Airline Anfang Mai leitete er das umsatzstarke Passagiergeschäft.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...