Politik

Eine Karriere wie Putin: Erdoğan bereitet sich den Weg als Präsident

Lesezeit: 1 min
01.07.2014 00:22
Der türkische Präsident Abdullah Gül wird nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren. Er lässt Premierminister Erdoğan den Vorzug. Der Gegenkandidat Erdoğans wird der aktuelle Generalsekretär der Organisation der Islamischen Konferenz sein. Dieser gilt als Gegner der Schiiten und des Irans.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Türkei  

Der amtierende türkische Präsident Abdullah Gül wird nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren.

„Meine Amtszeit endet am 28. August“, sagte er am Sonntag. Er habe diese Entscheidung bereits vor den Kommunalwahlen im März getroffen und Ministerpräsident Erdoğan informiert.

Stattdessen wird voraussichtlich Premierminister Erdoğan bei den Präsidentschaftswahlen im August kandidieren. Denn gemäß der türkischen Verfassung darf der Ministerpräsident nicht ein viertes Mal für sein bisheriges Amt kandidieren.

Als möglicher neuer AKP-Chef wird wiederum Abdullah Gül gehandelt, berichtet Daily Sabah. Doch Gül gibt sich verhalten. „Dies sind Dinge, die wir später untereinander besprechen werden“, so Gül.

Denn er habe keine politischen Pläne für die Zukunft. Einen Amtstausch mit Erdoğan hatte Gül im Vorfeld ausgeschlossen.

Der Präsident in der Türkei hat eine repräsentative Funktion. Dieser wird im August erstmals direkt vom Volk gewählt. Premierminister Erdoğan hatte zuvor angekündigt, dass die Kompetenzen des Staatspräsidenten im Rahmen einer neuen Verfassung neu definiert werden müssen. Er steht für eine Erweiterung der Zuständigkeiten an. Denn per Direktwahl habe der Staatspräsident auch eine größere Legitimität als per Wahl durch das Parlament.

Der Gegenkandidat der Opposition steht bereits fest: Es ist Ekmeleddin İhsanoğlu, ein türkischer Chemiker und Wissenschaftshistoriker. Er ist Generalsekretär der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) und gilt als orthodoxer Muslim.

Er hat enge Verbindungen zu Saudi Arabien und gilt als vehementer Gegner der Schiiten und des Irans. Mit İhsanoğlus Wahl zum Präsidenten dürfte sich die Türkei in der Region strategisch starr positionieren.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...