Unternehmen

Spanischer Internet-Anbieter steht wegen Bilanz-Betrug vor Konkurs

Lesezeit: 1 min
06.07.2014 22:03
Der spanische WiFi-Anbieter Gowex steht vor der Pleite. Ex-Firmen-Chef Jenaro Garcia Martin räumte vor seinem Rücktritt am Sonntag ein, dass er die Bilanzen seit vier Jahren gefälscht habe. Gowex galt in Spanien noch bis vor wenigen Tagen als Erfolgs-Story.

In Spanien bahnt sich völlig überraschend der Kollaps des Telekom-Unternehmens Gowex an. Der global agierende Anbieter von drahtlosen Netzwerken (Wi-Fi) kündigte am Sonntag den Gang zum Konkursrichter an, weil er seine Schulden nicht mehr bedienen kann.

Zudem trat Firmenchef Jenaro Garcia Martin mit sofortiger Wirkung zurück. Gowex erklärte, Garcia Martin habe eingeräumt, seit mindestens vier Jahren die Bilanzen gefälscht zu haben. Dieser Vorwurf war am Dienstag erstmals von dem Unternehmen Gotham City Research erhoben worden. Gowex hatte die Anschuldigungen aber scharf zurückgewiesen und erklärt, die Wirtschaftsprüfer von PriceWaterHouseCoopers seien eingeschaltet und würden die Gotham-Vowürfe widerlegen. Tatsächlich folgte nun am Sonntag aber das Eingeständnis der Bilanzfälschung.

Gowex galt bis vor wenigen Tagen als imposante Erfolgsstory. Das Unternehmen bietet nach eigenen Angaben in weltweit 91 Städten wie etwa New York, Madrid und Bordeaux kostenlose Wi-Fi-Hotspots an und wies 2013 - im Gegensatz etwa zum US-Rivalen Boingo - einen Gewinn von 28 Millionen Euro aus.

An der Börse waren der Aktienkurs von 1,20 Euro im Juli 2012 auf rund 26 Euro im April 2014 gestiegen. Vor der Gotham-Mitteilung vom Dienstag hatten sie bei 19,90 Euro notiert und dann binnen zwei Tagen rund 60 Prozent an Wert verloren. Seit Donnerstag sind die Aktien vom Handel ausgesetzt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

 

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...

DWN
Politik
Politik Vor G7-Treffen: Baerbock warnt vor Eskalationsspirale im Nahen Osten
17.04.2024

Die Grünen-Politikerin hat vor einem Treffen der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen in...

DWN
Politik
Politik Die Zukunft der EU als Wirtschaftsstandort: DIHK-Befragung zeigt Stimmungstief
17.04.2024

Wie beurteilen Unternehmen die Lage der Europäischen Union? Eine Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Studie: Immer mehr Menschen heben Geld im Supermarkt ab
17.04.2024

Geldabheben beim Einkaufen wird in den Supermärken immer beliebter. Für Händler könnten die zunehmenden Bargeldauszahlungen jedoch...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation in Eurozone fällt auf 2,4 Prozent
17.04.2024

Im Herbst 2022 erreichte die Inflation in der Eurozone ein Höchststand von mehr als zehn Prozent, jetzt gibt es den dritten Rückgang der...