Politik

Auf Putins Spuren in der Türkei: Erdoğan liegt bei Umfragen vorne

Lesezeit: 1 min
09.08.2014 00:33
In der Türkei steht Recep Tayyip Erdoğan vor seinem größten politischen Triumph: Am Sonntag dürfte er allen Umfragen zufolge der erste, direkt gewählte Präsident der Türkei werden. Das Machtgefüge in der Türkei dürfte sich in Richtung Autokratie verschieben.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Türkei  

Am Sonntag werden die Türken ihren zwölften Präsidenten seit Gründung der Republik wählen. Der Präsident wird erstmals direkt vom Volk gewählt. Premierminister Erdoğan hat gute Chancen, die Wahl zu gewinnen.

Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts Konda würden 57 Prozent der Türken für den amtierenden Premier stimmen. 34 Prozent der Stimmen würde Erdoğans Rivale Ekmeleddin Mehmet İhsanoğlu erhalten.

Der Präsidentschafts-Kandidat Selahattin Demirtaş würde lediglich auf 9 Prozent kommen. Der Konda-Chef Tarhan Erdem schreibt in einer Mitteilung, dass für die Umfrage insgesamt 2.720 Personen in 30 Provinzen und 155 Gemeinden befragt wurden.

Das Meinungsforschungs-Institut Gezici Arastirmalar kommt auf ähnliche Werte. So würden am Sonntag 55,3 Prozent aller Türken für Erdoğan Stimmen. 34,6 Prozent würde İhsanoğlu und 10,1 Prozent würde Demirtaş erhalten. Für diese Studie wurden in 38 Provinzen insgesamt 4.448 Personen befragt. Von den Befragten sollen 2.224 Frauen gewesen sein.

Am Dienstag hatte die Oberste Türkische Wahlbehörde (YSK) aufgrund des „Missbrauchs religiöser Symbole“ einen Erdoğan-Wahlwerbespot verboten. Der Spot zeigt eine betende Frau, während im Hintergrund der Ruf zum Gebet zu hören ist. Es ist nicht das erste Mal, dass die Behörde ein Wahlwerbespot der AKP verbietet. Bereits im März war eine Wahlwerbung der Partei untersagt worden, weil diese die Türkei-Flagge zeigte. Die YSK sah hierin einen „Missbrauch nationaler Symbole“.

Am Donnerstag wurde ein Wahlplakat des Präsidentschafts-Kandidaten İhsanoğlu aufgrund einer Aufschrift verboten. Die Aufschrift diskreditierte alle Parteien und hob İhsanoğlu als alleinigen „Stolz des türkischen Volks“ hervor, meldet die Zeitung Milliyet. Die YSK stuft dies als „Versuch der Manipulation der Wähler“ ein.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...