Politik

Attentäter von Brüssel gesteht Pläne für großen Terror-Anschlag in Paris

Lesezeit: 1 min
09.09.2014 00:29
Jener Franzose, der im Frühjahr einen Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel verübte, gehörte dem Terror-Netzwerk IS an. Der Mann gestand, dass die Gruppe der IS einen spektakulären Anschlag in Paris für den französischen Nationalfeiertag geplant hatte. Angeblich stehen hunderte islamistische Veteranen für Anschläge in Europa bereit.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Mehdi Nemmouche , jener Franzose, der im Jüdischen Museum in Brüssel vier Menschen getötet hatte, plante einen noch größeren Anschlag. Stattfinden sollte dieser am Nationalfeiertag auf der Champs Elysées.

Einen „Großangriff in Frankreich, im Herzen von Paris,“ soll Nemmouche geplant haben, pünktlich zu den Feierlichkeiten zum Gedenken des Sturms auf die Bastille am 14. Juli. Dies berichten vier Journalisten, die von der IS gekidnappt wurden, nach ihrer Befreiung. Nemmouche soll unter den Entführern gewesen sein, berichtet die Times of Israel.

Nemmouche wurde am 24. Mai nach Belgien ausgeliefert. Jetzt identifizierte einer der Journalisten den mutmaßlichen Täter als einen seiner Entführer in Syrien.

Dies zeige, wie anfällig Europa für Terroranschläge sei: „Dies ist die erste erfolgreiche Terroranschlag auf europäischem Boden, der mit dem syrischen Netzwerke verbunden ist“, so Terrorismus-Experte Jean-Charles Brisard.

Hunderte „Nemmouches“, ein Franzose mit algerischer Herkunft, sind als „kampferprobte Veteranen“ nach Europa zurückgekehrt. Sie haben die Fähigkeiten erworben, Terror zu säen und Chaos zu verbreiten.

Es ist ein Massenphänomen, das immer mehr wächst“, sagt Louis Caprioli, der den Anti-Terror-Flügel des Inlandgeheimdienstes in Frankreich zwischen 1998 und 2004 geleitet hat.

In Großbritannien ist das Problem ebenfalls bekannt. Premier David Cameron schätzt, dass mindestens 500 Menschen aus Großbritannien nach Syrien und in den Irak gegangen sind, um für den Jihad zu kämpfen. Von ihnen sind allerdings bereits 250 wieder zurückgekehrt.

Brisard schätzt die Zahl der Europäer, die im Irak und in Syrien gekämpft haben oder noch kämpfen, auf 3.200 Personen. Europa stehe kurz vor einem neuen Terror-Anschlag.

Die Geheimdienste wissen, es ist nur eine Frage der Zeit“, so Brisard. Diese Ansicht teilt auch US-Terrorismus-Experte Matthew Olsen. Er sagt, die Bedrohung für Europa ist „relativ unmittelbar.“

Nemmouche wurde vor dem Anschlag bereits sieben Mal in Frankreich verurteilt, auch für bewaffnete Raubüberfälle, und saß sieben Jahre im Gefängnis. Dort kam er in Kontakt mit radikalen Islamisten.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...