Die Aktien von Rocket Internet sind bei ihrem Debüt an der Frankfurter Börse abgestürzt. Die Papiere rutschten am Donnerstag in den ersten Handelsminuten auf 36,66 Euro ab und lagen damit deutlich unter dem Ausgabepreis von 42,50 Euro. Danach erholte sich der Kurs, blieb aber weiter unter dem Ausgabepreis. Die Internet-Holding der Startup-Unternehmer Oliver, Marc und Alexander Samwer hatte die Preisspanne voll ausgereizt. Doch nach den ersten Minuten herrschte bei den Managern gedrückte Stimmung. „Man muss Aktien langfristig betrachten und nicht kurzfristig an einem Tag, einer Woche oder einem Monat“, sagte Oliver Samwer.
Auch die Papiere des Online-Modehändlers Zalando, die am Mittwoch ihr Börsendebüt gaben, verloren massiv an Wert und notierten zeitweise zehn Prozent im Minus. Dies dämpfte die Börsen-Euphorie der vergangenen Wochen. „Da wurden jede Menge Aktien auf den Markt geworfen“, beschrieb ein Händler den Handelsstart von Rocket Internet. Selbst Stützungskäufe der Banken, die den Börsengang begleiteten, hätten kaum etwas gebracht: „Der Verkaufsdruck zur Eröffnung war so groß, dass die Emissionsbanken nicht dagegenhalten konnten.“
Rocket nimmt mit dem Börsengang bis zu 1,6 Milliarden Euro ein. Das Unternehmen hätte nach eigenen Angaben zu diesem Preis auch mehr als das Zehnfache der 37,9 Millionen angebotenen Papiere losschlagen können, obwohl Experten vor den Risiken einer solchen Aktie warnen. Es ist der größte Börsengang eines Internet-Unternehmens in Europa seit dem Boom-Jahr 2000 und die größte Neuemission in Deutschland seit sieben Jahren. Das Unternehmen wird mit 6,7 Milliarden Euro bewertet.