Aldi Nord und Aldi Süd haben am Montag die Preise für Frischmilch um 14 Prozent gesenkt. Das entspricht zehn Cent je Liter. Für die Milchbauern in Deutschland und in der EU ist diese Entwicklung bedrohlich. Die weltweite Milchproduktion ist hoch, die Nachfrage aus China gesunken und auch die Sanktionen Russlands bei der Einfuhr von EU-Produkten haben die Preise für Milch gesenkt.
Die zu niedrigen Preise für Milch sind nicht erst seit dieser Woche ein Problem. Seit Jahren protestieren die Bauern in der EU gegen die ihrer Meinung nach zu niedrigen Preise. Die Milchquote der EU sollte dem entgegenwirken. Doch schon im kommenden Jahr wird diese wegfallen. Bisher mussten die Betriebe, die zu viel Milch produzierten, mit Strafen rechnen. Ende vergangenen Jahres bedeutete dies für Deutschland eine Strafe in Höhe von 7,2 Millionen Euro von Seiten der EU. Die deutschen Milchbauern mussten dafür aufkommen. Fällt die Quote weg, wird die Milchproduktion möglicher Weise noch weiter steigen.
Auch bei einigen Molkereiprodukten und Fleischwaren senkten Aldi Nord und Aldi Süd die Preise. In den kommenden Wochen werden dann auch die anderen Discounter bei den Preisen nachziehen. Sie orientieren sich meist mit ihren Eigenmarken an der untersten Preislage der Schwesterunternehmen.