Politik

Frankreich sucht nach Russland-Sanktionen neue Märkte für Waffen

Lesezeit: 1 min
12.11.2014 03:23
Kanada möchte seine Marine für 24 Milliarden US-Dollar modernisieren. Frankreich möchte an der Modernisierung teilhaben und Kanada mit Militär-Technik beliefern. Doch damit tritt Paris als Konkurrent Washingtons auf. Denn Kanadas wichtigster Waffenlieferant sind die USA.
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Frankreich möchte Kanada mit Waffensystemen beliefern. Doch derzeit sind die USA der wichtigste Waffenlieferant Kanadas. Der französische Schiffsbauer DCNS ist vor allem daran interessiert, am Canadian Surface Combatant (CSC) mitzuwirken. Beim CSC-Projekt geht es um die Modernisierung der kanadischen Marine. Die kanadische Regierung möchte insgesamt 15 Schiffe bauen lassen. Die Kosten werden sich auf schätzungsweise 24 Milliarden US-Dollar belaufen.

Obwohl bereits eine kanadische Werft ausgewählt wurde, um die Schiffe zu bauen, können nach wie vor Verträge über die Waffenausstattungen, die Systemintegration oder das Kriegsschiff-Design abgeschlossen werden. Die Aufträge bezüglich der Systemintegration und der Waffenausstattungen werden für den jeweiligen Auftragnehmer besonders gewinnbringend sein.

Doch die Franzosen befürchten, dass die Amerikaner längst über Insider-Wissen bezüglich der Auftragsvergabe verfügen. Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hatte zuvor verkündet, dass er sich in das CSC-Projekt einbringen werde.

„Worum wir bitten, sind faire und gleiche Wettbewerbsbedingungen“, zitiert Defense News einen hochrangigen Offiziellen aus der französischen Industrie.

Lockheed wurde von Kanada schon damit beauftragt, die Systemintegration der Arktis-Patrouillenschiffe der Royal Canadian Navy zu übernehmen. Die Schiffe selbst werden von Irving Shipbuilding Incorporated (ISI) an der Werft von Halifax. Irving ist die Firma, die auch die Schiffe für das CSC-Projekt baut.

Doch Paris darf hoffen. Frankreichs Präsident François Hollande befand sich Anfang November auf einem dreitägigen Staatsbesuch in Ottawa.  Hollande und der kanadische Premierminister Stephen Harper einigten sich darauf, einen gemeinsamen Kooperationsrat im Bereich der Verteidigung zu bilden.

Die kanadische Regierung lässt sich zumindest eine Hintertür offen. „Eine Entscheidung über die beste wettbewerbsfähige Beschaffungsstrategie für das CSC-Projekt wird von den Ministern getroffen“, sagt die Sprecherin der kanadischen Bundesbehörde für Wehrtechnik und Beschaffung, Annie Joannette.


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