Wirtschaft

Putin erwartet Absturz des Öl-Preises, hortet Währungsreserven

Russland rechnet mit einem weiteren Verfall des Öl-Preises. Deshalb hortet das Land Währungsreserven. Damit sollen die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft abgefangen werden. Derzeit hat das Land Währungsreserven in Höhe von 421 Milliarden US-Dollar.
15.11.2014 01:12
Lesezeit: 1 min

Russlands Präsident Wladimir Putin trifft Vorbereitungen für einen weiteren Verfall des Öl-Preises. Ein Sprecher der Internationalen Energieagentur IEA sagte, dass die Agentur auch im kommenden Jahr fallende Ölpreise erwartet: "Wir sind am Anfang eines neuen Kapitels in der Geschichte der Ölmärkte", zitiert die FT die IEA. Die Zeitung berichtet, dass sich Putin am Vorabend des G20-Gipfels besorgt geäußert habe: "Wir bereiten uns auf alle Szenarien vor, auch auf das eines sogenannten katastrophalen Absturzes der Energie-Preise. Das ist absolut möglich und wir erkennen dies an." Die Rohölpreise sind im Laufe des Jahres um fast ein Drittel zurückgegangen und haben Russland als weltweit größten Energieexporteur in Schwierigkeiten gebracht.

Doch das Land verfügt über Währungsreserven in Höhe von 421 Milliarden US-Dollar und habe daher einen derart „großen Puffer“, dass der Kreml all ihren sozialen Verpflichtungen nachkommen könne, so Putin. Die Reserven ermöglichen es zudem, den Haushalt und die Wirtschaft stabil zu halten.

Putin wörtlich: „Ein Land wie das unsere kann die Situation leichter bewältigen (…) Und warum? Weil wir Öl- und Gas-Produzenten sind und unsere Gold- und Devisenreserven und Staatsreserven sparsam einsetzen.“

Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet auch für das kommende Jahr weiter sinkende Ölpreise. Der Ölmarkt befinde sich nun in einer neuen Ära mit einer schwächelnden Wirtschaft in China und einem Schieferöl-Booms in den USA. Daher sei eine baldige Rückkehr zu alten Höchstständen unwahrscheinlich, schrieb die IEA in ihrem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht.

Der Preis für die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee war bereits vor dem Ausblick der Behörde auf ein Vierjahres-Tief gerutscht, seit den Hochständen vom Juni ist er um rund 30 Prozent gesunken. Händler begründeten die Entwicklung auch mit dem steigenden Dollar. Eine Aufwertung der US-Währung macht den Rohstoff für Investoren außerhalb Amerikas teurer. Zudem gab es Börsianern zufolge ein Überangebot bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage vor allem aus Asien.

Am Freitagmittag erholten sich die Ölpreise leicht. Brent stieg um 1,1 Prozent auf 78,38 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 74,49 Dollar 0,2 Prozent mehr. Zuvor hatten beide Sorten jeweils rund ein Prozent an Wert verloren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...