Politik

Rechnungshof warnt: „Schwarze Null“ birgt erhebliche Risiken

Lesezeit: 1 min
02.12.2014 14:30
Die Regierung ziehe konjunkturell bedingte Entlastungen dafür heran, um neue Belastungen zu finanzieren, so der Rechnungshof. Daher berge die „Schwarze Null“ erhebliche Risiken. Mängel entdeckten die Prüfer auch in der Steuerverwaltung
Rechnungshof warnt: „Schwarze Null“ birgt erhebliche Risiken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Bundesrechnungshof hat erhebliche Risiken für die von der großen Koalition angepeilte schwarze Null im Bundeshaushalt ausgemacht. Für einen nachhaltig ausgeglichenen Haushalt sähen die Finanzkontrolleure Gefahren und Belastungen, sagte Rechnungshofpräsident Kay Scheller am Dienstag in Berlin. So würden von der Regierung konjunkturell bedingte Entlastungen herangezogen, um neue und auf Dauer angelegte Belastungen zu finanzieren. Als ein Beispiel nannte er die Zinsausgaben auf die Bundesschuld, die wegen der Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank zurzeit historisch niedrig sind: „Wir können nicht davon ausgehen, dass die Zinssätze langfristig so niedrig bleiben.“

In seinen „Bemerkungen 2014“ untersucht der Rechnungshof wie jedes Jahr aktuelle Fälle von Steuerverschwendung in den Ministerien und Bundesverwaltungen. So kritisieren die Prüfer, dass bei der Sanierung der Eisenbahnbrücken ein Investitionsstau von rund drei Milliarden Euro aufgelaufen sei. Um den Rückstau aufzuholen, müssten jährlich 400 Brücken erneuert werden - geplant seien aber nur 175 pro Jahr.

Mängel entdeckten die Prüfer auch in der Steuerverwaltung. So sind Ausfuhren in Länder außerhalb der EU von der Umsatzsteuer befreit. „Nehmen Unternehmen diese Steuerbefreiung in Anspruch, führen die Waren jedoch nicht aus, gelangen diese ,schwarz‘ in den Warenkreislauf der Europäischen Union“, heißt es in dem Prüfbericht. Die Folge seien Steuerausfälle.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...