Politik

Tag des Widerstands: Massen-Demonstrationen in den USA

Lesezeit: 1 min
13.12.2014 21:06
In zahlreichen US-Städten haben am Samstag tausende Menschen gegen die Willkür der Polizei demonstriert. Die Bürger protestieren gegen den latenten Rassismus der amerikanischen Behörden. In New York gingen 30.000 Menschen auf die Straße.
Tag des Widerstands: Massen-Demonstrationen in den USA

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Zehntausende Menschen haben in Washington, New York und Boston friedlich gegen Polizeigewalt und Rassismus demonstriert. Allein in der Hauptstadt Washington versammelten sich am Samstag nach Angaben der Organisatoren bis zu 50.000 Menschen. Es seien mit die größten Kundgebungen der jüngsten Protestwelle, hieß es. Die Polizei machte keine Angaben zur Teilnehmerzahl. Anlass der Proteste sind mehrere Fälle, in denen Polizisten unbewaffnete Schwarze getötet haben und anschließend nicht angeklagt wurden. Seit Wochen kommt es deshalb immer wieder zu Protesten, teilweise begleitet von Ausschreitungen.

An dem Marsch in Washington beteiligten sich auch Angehörige von Michael Brown. Der 18-Jährige war im August von einem weißen Polizisten in der Kleinstadt Ferguson in Missouri erschossen worden. Eine Geschworenen-Jury hatte entschieden, kein Verfahren zu eröffnen. "Was für ein Meer von Menschen", sagte Browns Mutter Lesley McSpadden. "Wenn sie das nicht sehen und etwas ändern, dann weiß ich nicht, was wir als nächstes tun werden." Bürgerrechtler fordern ein Gesetz, nach dem Bundesbehörden die Ermittlungen in Fällen übernehmen können, in denen Polizeigewalt im Spiel ist.

Auch die Mutter des zwölfjährigen Tamir Rice kam nach Washington. Ihr Sohn war im November von einem Polizisten in Cleveland in Ohio erschossen worden. Hinterbliebene von Eric Garner reihten sich ebenfalls in den Demonstrationszug ein. Garner war im Würgegriff eines Polizisten in New York umgekommen. Auch hier entschied sich eine Jury gegen die Erhebung einer Anklage.

"Alle Menschen sind gleich", hieß es auf Schildern, die die Menschen hochhielten, und: "Hände hoch, nicht schießen." Die Demonstranten sind davor überzeugt, dass der Tod von Brown, Rice und Garner keine Einzelfälle sind. Die Protestierenden sehen Belege für einen nach ihrer Auffassung weit verbreiteten Hass auf Schwarze innerhalb der Polizei. Sie verlangen mehr Schutz für Afroamerikaner und andere Minderheiten vor ungerechtfertigter Polizeibrutalität. Viele Demonstranten waren mit ihren Kindern gekommen.

In Boston nahm die Polizei nach eigenen Angaben rund zwanzig Menschen fest, die eine Autobahn blockieren wollten. In New York versammelten sich schätzungsweise bis zu 30.000 meist jüngere Menschen zu einem Protestzug durch Manhattan. In Anspielung auf die New Yorker Polizeibehörde skandierten sie: "Wie buchstabiert man Rassismus? NYPD!"


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...