Am Freitagmorgen hatten die zwei Tatverdächtigen, die in Verbindung mit dem Attentat auf das Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ standen, mehrere Geiseln in einer Druckerei in der nordfranzösischen Gemeinde Dammartin-en-Goële genommen. Ein Augenzeuge berichtete, dass die Tatverdächtigen „sehr ruhig und professionell“ gewirkt haben sollen.
Als Reaktion entsandten die französische Regierung alle möglichen Spezialeinheiten in die Gemeinde. Dazu gehörten die Groupe d’Intervention de la Gendarmerie Nationale (GIGN), Recherche Assistance Intervention Dissuasion (RAID), Groupes d’Intervention de la Police Nationale (GIPN) und die Brigade de recherche et d’intervention (BRI).
Es soll am Nachmittag zu Verhandlungen zwischen den Sicherheitskräften und den Tatverdächtigen gekommen sein. Doch diese seien schlussendlich gescheitert. Gegen 17 Uhr waren dann Schüsse und mehrere Explosionen von dem Areal in Dammartin-en-Goële aus zu hören, auf dem sich die mutmaßlichen Attentäter von Paris verschanzt hatten. Zuvor sollen Sicherheits-Kräfte die Druckerei gestürmt haben, berichtet der Guardian. Etwa eine halbe Stunde später berichteten verschiedene französische Medien, dass die beiden Tatverdächtigen tot seien. Doch die Geiseln sollen überlebt haben.
Parallel zur Geiselnahme in Dammartin-en-Goële hatte im Osten von Paris ebenfalls eine Geiselnahme stattgefunden. Dort brachte ein Mann mehrere Personen in einem jüdischen Supermarkt in seine Gewalt, in dem koschere Lebensmittel verkauft wurden. Ein Zusammenhang zwischen dieser Geiselnahme und der Geiselnahme in Dammartin-en-Goële konnte hergestellt werden.
Denn der Pariser Geiselnehmer soll der Polizei einen Handel vorgeschlagen haben: Er würde die Menschen, die sich in seiner Gewalt befanden, frei lassen, wenn auch die Geiselnehmer von Dammartin-en-Goële freies Geleit erhalten würden, berichtet die New York Times. Doch die Sicherheitskräfte gingen auf diesen Deal nicht ein und stürmten den Supermarkt. Der Pariser Geiselnehmer und vier Geiseln wurden getötet. Die gesamten Abläufe wurden von den französischen Behörden bestätigt.