Politik

Kroatien: Regierung verordnet Schulden-Schnitt für verarmte Bürger

Lesezeit: 1 min
02.02.2015 23:50
Kroaten, deren Konten wegen Schulden blockiert sind, werden per Regierungsbeschluss entschuldet. Entsprechende Vereinbarungen mit Banken, Kommunen sowie Telefon- und Stromanbietern sind bereits getroffen. Der Schuldenschnitt hilft rund 60.000 Bürgern mit Gesamtschulden von 270 Millionen Euro.
Kroatien: Regierung verordnet Schulden-Schnitt für verarmte Bürger

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Beim jüngsten EU-Mitglied Kroatien ist am Montag die Entschuldung von verschuldeten Bürgern angelaufen. Bis zum Mai können Kroaten, deren Konten seit einem Jahr wegen Schulden blockiert sind, die Streichung ihrer Verbindlichkeiten erreichen, teilte die staatliche Finanzagentur in Zagreb mit. Voraussetzung sei, dass die Schulden 35.000 Kuna (4550 Euro) nicht übersteigen und die Monatseinkünfte je Bürger nicht höher als 2500 Kuna (325 Euro) sind. Auch dürfe bis auf die Wohnung kein anderes Vermögen vorhanden sein.

Betroffen sind nach Berechnungen der Regierung schätzungsweise 60.000 Menschen mit Gesamtschulden bis zu umgerechnet 270 Millionen Euro. Die Regierung hat für den Schuldenerlass entsprechende Vereinbarungen mit Banken, Kommunen sowie Telefon- und Stromanbietern getroffen.

Allerdings sind weitere 260.000 Privatkonten wegen noch deutlich höherer Schulden blockiert. Die Gesamtschulden der Kroaten werden auf rund vier Milliarden Euro geschätzt. Kritiker sehen handfeste Wahlgeschenke als Motiv der jetzt angelaufenen Entschuldung. Spätestens zum Jahresende ist eine Parlamentswahl geplant. In allen Umfragen liegt die sozialdemokratische Regierung klar hinter der Opposition.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...