Politik

Ostukraine: Kriegsparteien beginnen mit Massen-Evakuierung der Zivilbevölkerung

Lesezeit: 1 min
06.02.2015 11:49
Rebellen, Regierungssoldaten und die OSZE sollen mit der Evakuierung von Debalzewe begonnen haben. Von zwei Seiten fahren Bus-Konvois in die umkämpfte Stadt. In dem Gebiet sind noch zahlreiche Zivilisten eingeschlossen.
Ostukraine: Kriegsparteien beginnen mit Massen-Evakuierung der Zivilbevölkerung

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In der Ostukraine wird Augenzeugen zufolge die Evakuierung der umkämpften Ortschaft Debalzewe vorbereitet. Am Freitag rollten demnach von zwei Seiten aus Buskonvois auf die Stadt im Osten des Landes zu. Regierungstruppen und Rebellen vor Ort schienen sich auf eine Waffenruhe verständigt zu haben, um Zivilisten in Sicherheit bringen zu lassen. Reuters-Reporter berichteten, Rebellen und OSZE-Beobachter begleiteten rund 30 leere Busse, die sich von Westen aus nach Debalzewe auf den Weg machten. Eine ähnliche Kolonne fuhr demnach unter der Eskorte ukrainischer Regierungssoldaten von Osten her auf den Ort zu, der wegen seiner strategischen Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt seit Wochen umkämpft ist.

Nach Angaben der Rebellen trat am Morgen ein vorübergehender Waffenstillstand in Kraft, der Augenzeugen zufolge zunächst auch eingehalten wurde. Das ukrainische Militär bestätigte jedoch nicht, dass es eine offizielle Verabredung gebe.

Die Rebellen haben die Stadt wohl umzingelt. In der Stadt befinden sich noch zahlreiche Soldaten. Über die Anzahl der Soldaten gibt es keine gesicherten Angaben. Debalzewo verbindet zwei Rebellen-Gebiete und ist wichtig für den Güterverkehr aus Russland. „Sollten die Rebellen die Stadt einnehmen, wäre das ein weiterer Rückschlag für das ukrainische Militär“, so der ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz zu den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Die Evakuierung von Debalzewe nahe Donezk begann wenige Stunden vor einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande in Moskau. Sie wollen in einem Gespräch mit Präsident Wladimir Putin sondieren, ob ein neuer Friedensprozess angestoßen werden kann. Dazu sollen bereits ranghohe Beamte in Deutschland an einem Friedensplan mit Gebietsgewinnen für die Rebellen arbeiten. Am Donnerstag waren sie bereits überraschend zu einer Unterredung mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko nach Kiew gereist.

Beobachter von Menschenrechtsorganisationen haben in der Ostukraine zudem Überreste von Streubomben gefunden. Diese Waffen sind international geächtet, da sie für die Zivilbevölkerung enorm gefährlich sind.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....