Technologie

Versicherer geben Patienten Rabatt für Gesundheitsdaten

Lesezeit: 1 min
16.02.2015 11:54
Krankenversicherungen dürfen ihren Kunden Bonuszahlungen im Tausch gegen deren Gesundheitsdaten anbieten. Die Daten werden über Smartphone-Apps an die Kassen weitergeleitet. Sie können Informationen über Fitness, Schwangerschaften, Schlaf- und Essgewohnheiten sowie Drogen- und Alkoholkonsum enthalten.
Versicherer geben Patienten Rabatt für Gesundheitsdaten

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Bundesregierung erlaubt Krankenversicherungen, bei ihren Kunden mit Anreizen um sensible Gesundheitsdaten zu werben. Bei den Gratifikationen kann es sich um Rückzahlungen der Beiträge sowie andere Vergünstigungen oder Dienstleistungen handeln. Das geht aus einer Antwort hervor, die die Linksfraktion zu dem Thema an die Bundesregierung gestellt hat.

Eine Vertragsgestaltung, die es dem Versicherten erlaube, seine Beitragszahlung zu reduzieren, sei nicht grundsätzlich unzulässig, heißt es darin. Die Regierung fordert die Versicherer lediglich auf, „„sorgfältig mit ihren sensiblen Gesundheitsdaten umzugehen sowie Vor- und Nachteile ihrer Bereitschaft zur Datenoffenlegung sorgfältig und bewusst abzuwägen.“ Krankenkassen fordert schon länger mehr Zugang zu den Gesundheitsdaten ihrer Kunden.

Die Generali-Versicherungsgruppe will Versicherten Rabatte gewähren, wenn diese ihre Daten per Smartphone-App der Krankenkasse zugänglich machen, berichtet das Ärzteblatt. Die Krankenkassen verschaffen sich darüber einen präziseren Einblick in den Gesundheitszustand ihrer Kunden. Gesundheits-Apps liegen im Trend. Sie zeichnen Blutdruck, Puls, Herzschlag, Blutzuckerwerte auf und dienen dem Nutzer als Übersicht und Kontrolle. Für die Versicherer sind die Daten Wertvoll für eine Kosteneinschätzung der Kunden. Auch Daten über den Konsum von Alkohol, Nikotin und Drogen, Schwangerschaften, sportliche Aktivitäten, Essgewohnheiten und Schlafphasen können so aufgezeichnet und an die Krankenkasse weitergeleitet werden.

Zwar wird der Datenaustausch mit der Krankenkasse auf freiwilliger Basis entstehen und den Versicherten bleibt es überlassen, wie viel sie preisgeben. Doch das Anreiz-System der Krankenkassen ist problematisch: Versicherte könnten ihre Daten gegen finanziellen Ausgleich an die Kassen verkaufen, weil sie darauf angewiesen sein könnten. Bei einem ungesunden Lebensstil oder einem Krankenkassenwechsel könnte es aufgrund von solch sensiblen Gesundheitsdaten zu Problemen kommen. Krankenkassen könnten Patienten aufgrund der für sie öffentlichen Daten ablehnen oder den Versicherungsschutz kündigen.

Die Bundesregierung spricht in dem Zusammenhang von Chancen, die in den Blick genommen werden müssten. Digitale Apps könnten eine bessere Behandlung, die Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung oder auch die Qualität medizinischer Leistungen herbeiführen, heißt es in der Antwort.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...