Finanzen

Börse: Dax schließt auf Rekordhoch

Lesezeit: 2 min
23.02.2015 18:46
Faktisch ist das Abkommen vom Freitag ein Diktat der Eurogruppe für Griechenland. Das dürfte den Griechen immer klarer werden, auch wenn die Regierung das Gegenteil behauptet. Nun beginnt das Hick-Hack um die Reformen. Morgen kommt auch die wegweisende Anhörung Janet Yellens vor dem US-Senat. In der Zwischenzeit geht es rauf und runter bei den Aktien und beim Gold, während Öl wieder fällt.
Börse: Dax schließt auf Rekordhoch

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Aussicht auf eine Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland hat am Montag für Erleichterung an den Finanzmärkten gesorgt. Dax und EuroStoxx50 kletterten auf neue Hochs. Zweifel der Anleger, ob die Griechen auch die geforderten Reformen umsetzen, bremsten den Anstieg allerdings.

Mit der Einigung sei die „griechische Kuh noch nicht vom Eis“, betonte Torsten Gellert, Chef-Anlagenstratege vom Brokerhaus CMC Markets. Schließlich müssten die Reformen, zu der sich die Athener Regierung verpflichtet, von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) auch akzeptiert werden. Erst danach fließt weiteres Geld.

Ein weiterer Dämpfer für die Aktienmärkte war der enttäuschende Ifo-Index. Das Stimmungsbarometer der deutschen Unternehmen kletterte zwar auf ein Sieben-Monats-Hoch von 106,8 Punkten. Der Anstieg fiel allerdings geringer aus als erhofft.

Der Dax markierte zunächst ein Rekordhoch von 11.158,55 Punkten und verabschiedete sich mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 11.130,92 Punkten in den Feierabend. Der EuroStoxx50 konnte sein Sechseinhalb-Jahres-Hoch von 3529,01 Stellen ebenfalls nicht halten und lag ebenfalls 0,7 Prozent im Plus bei 3515,75 Punkten. Die Athener Börse blieb wegen eines Feiertags geschlossen.

Bei Anleihen anderer südeuropäischer Krisenstaaten griffen Investoren zu. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Papiere aus Italien und Spanien auf 1,495 beziehungsweise 1,421 Prozent. Ihre portugiesischen Pendants rentierten bei 2,163 Prozent nach 2,238 Prozent am Freitag.

Die nachlassende Furcht vor einer Staatspleite Griechenlands ermunterte einige Investoren zum Auslaufen aus „sicheren Anlagehäfen“. So verbilligte sich die „Antikrisen-Währung“ Gold um bis zu 0,8 Prozent auf 1191,70 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Auch die Schweizer Währung geriet etwas unter Druck. Ein Dollar kostete mit 0,9489 Franken ein knappes Prozent weniger als am Freitag. Der Bund-Future, der auf der als sicher geltenden zehnjährigen Bundesanleihe basiert, stagnierte bei 158,82 Punkten.

An der Wall Street machten einige Anleger nach den Rekordhochs vom Freitag Kasse. Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verloren zwischen 0,1 und 0,2 Prozent.

Bei den deutschen Aktienwerten sorgte der 17-prozentige Kurssturz von CTS Eventim für Aufsehen. Das ist für das Unternehmen der größte Einbruch seit den Turbulenzen nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008. Das Bundeskartellamt fühlt Europas größtem Ticketvermarkter wegen des Verdachts von Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung auf den Zahn. Ausgang und Folgen der Ermittlungen seien nur schwer abschätzbar, daher hätten einige Investoren die Aktien aus ihren Depots geworfen, sagte ein Händler. CTS Eventim schlossen 2,6 Prozent tiefer bei 27,49 Euro.

An der Londoner Börse fielen die Titel von HSBC um bis zu 6,5 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 566 Pence. Das Vorsteuerergebnis des größten europäischen Bankhauses fiel um 17 Prozent und blieb mit 18,7 Milliarden Dollar deutlich hinter den Erwartungen zurück. Außerdem wird HSBC von einer Steueraffäre erschüttert. Die Schweizer Tochter des Geldhauses soll Wohlhabenden bei der Geldwäsche geholfen haben. HSBC-Chef Stuart Gulliver entschuldigte sich hierfür erneut und bezeichnete die Vorfälle als „Schande“.

In New York gewannen Discovery 6,1 Prozent. Einem Zeitungsbericht zufolge denkt der Betreiber von Doku-TV-Sendern über eine Fusion mit 21st Century Fox nach, dem Konzern des Medienmoguls Rupert Murdoch. Fox-Papiere gaben dagegen 0,1 Prozent nach.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...