Lesezeit: 2 min
03.03.2015 18:44
Der Börsentag am Dienstag: Der Dax fällt - und das nachrichtenlos. Noch aber ist das keine Trendwende, sondern nur eine notwendige Korrektur, die jedoch noch nicht abgeschlossen sein dürfte. Die Aktienmärkte sind nach wie vor begeistert über das kommende Qantitative Easing der EZB - aber S&P warnt vor immer größeren Löchern bei den Pensionsrückstellungen europäischer Unternehmen.
Börse: Dax schließt im Minus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach dem Gipfelsturm der vergangenen Tage ist den Dax-Anlegern am Dienstag die Puste ausgegangen. Der deutsche Leitindex verlor 1,1 Prozent auf 11.280,36 Zähler und beendete damit seine achttägige Schlussrekord-Serie. Noch am Vormittag hatte er zeitweise 0,5 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 11,465,23 Zählern zugelegt. Der EuroStoxx50 fiel um 1,2 Prozent auf 3549,11 Punkte. "Die Anleger machen Kasse, das wurde langsam auch mal Zeit", sagte ein Händler.

Auch an der Wall Street unterbrachen Dow-Jones, S&P500 und Nasdaq-Composite ihre Bergfahrt und lagen zum Handelsschluss in Europa je beinahe ein Prozent im Minus. Hauptgrund für die Hausse der vergangenen Wochen ist die Aussicht auf die Euro-Geldschwemme. Börsianer rechnen fest damit, dass die EZB bei ihrer Ratssitzung am Donnerstag Details zum sogenannten Quantitative Easing (QE) beschließt und anschließend mit den Bond-Käufen im Gesamtvolumen von über einer Billion Euro beginnt. Damit wollen die Notenbanker die Konjunktur ankurbeln und eine drohende Deflation - eine Spirale aus fallenden Preisen, Investitionen und Konsumausgaben - abwenden. Der Euro rutschte weiter ab und fiel zeitweise auf ein Sechs-Wochen-Tief von 1,1155 Dollar.

Im Dax führten mit den Titeln der Lufthansa einer der Verlierer der Vorwoche die Gewinnerliste mit einem Plus von 0,9 Prozent an. Merck stiegen um 0,5 Prozent. Der Pharma- und Chemiekonzern punktete mit seinen Geschäftszahlen. Auf der Verliererseite standen einige Autowerte und die Titel der Deutschen Börse, die seit Jahresbeginn mehr als 20 Prozent zugelegt haben. Zum Vergleich: Der Dax liegt aktuell 15 Prozent höher als Ende 2014.

Im MDax zählten nach der Vorlage von Geschäftszahlen Evonik mit einem Plus von 1,9 Prozent zu den größten Gewinnern. Nachdem die japanische DMG Mori Seiki ihr Angebot für den gleichnamigen Werkzeugmaschinenhersteller auf 30 Euro je Aktie erhöht hatte, stiegen die Titel um fast zwei Prozent auf 30,21 Euro und lagen damit über der Offerte.

Außerhalb der deutschen Indizes sorgte Börsenneuling Tele Columbus für Furore: Nach der Bilanzvorlage schossen die Aktien des Kabelnetzbetreibers um 6,7 Prozent auf 12,70 Euro in die Höhe. Die Titel waren im Januar mit einem Ausgabekurs von zehn Euro an die Börse gekommen.

Zu den Schlusslichtern an der Pariser Börse zählten die Aktien des Versorgers Veolia mit einem Minus von knapp drei Prozent. Der Versicherer Groupama hatte 5,1 Prozent seiner Anteile verkauft. Auf der Gegenseite schob Übernahmephantasie nach einem entsprechenden Analystenkommentar die Aktien des Stahlröhren-Herstellers Vallourec um vier Prozent an. Zu den größten europäischen Verlierern im Stoxx50 zählten die in London gelisteten Barclays mit einem Abschlag von 3,2 Prozent. Die Bank legt wegen des Skandals um manipulierte Devisenkurse noch mehr zurück. Zudem verloren Glencore 3,1 Prozent. Die Bergbaufirma musste wegen der rückläufigen Rohstoffpreise milliardenschwere Abschreibungen vornehmen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von Treibstoffen, wie Benzin und Diesel....

DWN
Politik
Politik Sunak in Berlin: Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...