Das Verteidigungs-Ministerium der USA hat offenbar die Kontrolle über heimische Waffen und Rüstungsgeräte verloren. Auf diversen Online-Auktionshäusern wie eBay können Nachtsichtgeräte oder thermische Bildgebungen des US-Militärs, die zur Ortung von improvisierten Sprengsätzen benutzt werden, erworben werden.
„Seit 2009 ist ein Teil dieser fortschrittlichen Hardware als vermisst gemeldet und wird aktiv auf einer Vielzahl von Websites verkauft“, meldet das U.S. Naval Criminal Investigative Service (NCIS) in einem nur für den Dienstgebrauch vorgesehenen Dokument mit dem Titel „Diversion and Illegal Sales of Restricted USG Optical Systems“. Die Militär-Geräte werden auf 13 Webseiten unter den Rubriken Sportausstattung, Jagdzubehör oder Camping-Ausrüstung verkauft. Die Verkäufer sind offenbar aktive oder ehemalige US-Soldaten. Insgesamt 32.000 militärische Geräte wurden ursprünglich im Rahmen eines 750 Millionen Dollar schweren Pentagon-Programms an US-Soldaten verteilt und sind nicht für die zivile Nutzung gedacht.
Im Dezember 2014 wurde auf eBay ein militärisches monokulares Mikroskop von BAE Systems zum Verkauf freigegeben. Auffällig bei der Produkt-Beschreibung ist, dass das Gerät unbenutzt gewesen sein soll. 2012 meldete NBC News, dass US-Soldaten gestohlene Waffen an US-Gangs und auswärtige Staaten verkaufen. NBC News stützte sich bei der Meldung auf einen Bericht des NCIS.
Die USA kämpft auch auf anderen Ebenen mit Problemen bei der Waffenkontrolle. Im Jahr 2011 verklagte der Ex-Marine Dakota Meyer seinen Arbeitgeber BAE Systems. Der US-Rüstungskonzern soll Nachtsichtgeräte an Pakistan verkauft haben. Meyer befürchtete einen Technologietransfer, der sich am Ende nachteilig für US-Truppen in Pakistan auswirken könnte. Der NCIS schloss sich diesen Bedenken an, ohne speziell Pakistan zu nennen. Der Rechtsstreit zwischen Meyer und BAE Systems wurde Ende 2011 beigelegt.