Finanzen

Rekordergebnis: UBS profitiert vom Börsenboom

Lesezeit: 1 min
05.05.2015 14:38
UBS erzielte das beste Quartalsergebnis seit fast fünf Jahren. Der Reingewinn der größten Schweizer Bank stieg um 88 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro und übertraf die Analystenschätzungen deutlich. Zugleich warnte die UBS vor zu viel Euphorie.
Rekordergebnis: UBS profitiert vom Börsenboom

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

UBS erzielte das beste Quartalsergebnis seit fast fünf Jahren: Der Reingewinn der größten Schweizer Bank kletterte im ersten Quartal um 88 Prozent auf 1,98 Milliarden Franken (1,9 Milliarden Euro) und übertraf die Analystenschätzungen von 1,12 Milliarden Franken deutlich. „Ich bin sehr zufrieden mit diesem starken Quartal“, erklärte Konzernchef Sergio Ermotti am Dienstag. „Wir waren in sämtlichen Unternehmensbereichen und Regionen erfolgreich.“ Mehr verdiente die Bank zuletzt im zweiten Quartal 2010.

Im Hauptgeschäft, der Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden, erzielte die UBS den höchsten bereinigten Vorsteuergewinn seit 2008. Das Institut profitierte davon, dass die Kunden mehr handelten. Gleichzeitig konnte die Bank die Kosten senken. Die UBS sammelte bei Vermögenden weltweit 14,4 Milliarden Franken an neuen Geldern ein. Rund lief es vor allem in Asien und in Europa.

Im abgespeckten Investmentbanking konnte die Bank den Vorsteuergewinn auf 774 Millionen Franken fast verdoppeln. Die UBS ist vor allem in den Bereichen des Kapitalmarktgeschäfts stark, die Rückenwind von den Maßnahmen der Notenbanken erhielten. Dass die Schweizerische Nationalbank die Anbindung des Franken an den Euro kappte und die Europäische Zentralbank ihr billionenschweres Anleihekaufprogramm startete, führte zu Ausschlägen an den Devisen-, Staatsanleihen- und Aktienmärkten und veranlasste die Investoren zum Handeln. Dieser Trend hatte sich zuvor bereits in den Ergebnissen der Deutschen Bank, der Credit Suisse und vieler US-Konkurrenten positiv bemerkbar gemacht.

Zugleich warnte die UBS vor zu viel Euphorie. Viele geopolitische Herausforderungen blieben bestehen. Zudem droht der Bank eine hohe Strafe wegen ihrer Verwicklung in den Devisenskandal. Weltweit gehen Aufseher dem Verdacht nach, dass Banken am billionenschweren Devisenmarkt getrickst haben. Die UBS erklärte, dass sie sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem US-Justizministerium befinde, um das Thema vom Tisch zu bekommen.

Insidern zufolge stehen die US-Behörden kurz vor einem milliardenschweren Vergleich mit der UBS sowie JPMorgan Citigroup, Royal Bank of Scotland und Barclays. Schon in der zweiten Mai-Hälfte könnten sich die Institute mit dem US-Justizministerium einigen, erklärten mit der Sache vertraute Personen in der vergangenen Woche. Die Buße könnte dabei die 4,3 Milliarden Dollar übertreffen, die sechs Banken Ende 2014 zusammen an die Aufsichtsbehörden in Großbritannien, in den USA und in der Schweiz bezahlten.

Aktuell warnt die UBS allerdings vor einer Gefahr an den Märkten. Ein möglicher Grexit könnte für Auswirkungen in ganz Europa sorgen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef sieht Zinssenkungspfad unklar und plädiert für digitalen Euro
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Boom bei Gründungen von KI-Startups in Deutschland
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, entstehen in Deutschland gerade unzählige KI-Startups. Im...

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
24.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...