Finanzen

Börse: Dax schließt 0,5 Prozent im Plus

Lesezeit: 1 min
07.05.2015 18:57
Der Crash am Anleihemarkt ist gestoppt - und das hat den Dax gerettet. Fragt sich nur, wer für die Rettung des Anleihemarktes verantwortlich ist - am Markt geht das Gerücht, dass die EZB massiv durch Käufe interveniert habe. Das ist nicht unplausibel, schließlich gefährdet ein Anleihecrash die Finanzmärkte, und außerdem bekommt die EZB jetzt deutlich bessere Konditionen als noch vor zwei Wochen bei Anleihekäufen.
Börse: Dax schließt 0,5 Prozent im Plus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Starke Kursausschläge bei den Staatsanleihen haben am Donnerstag an den europäischen Aktienmärkten für Nervosität gesorgt. „Mit dem Euro und dem Bund-Future steht und fällt der Dax", fasste ein Händler zusammen. Dazu komme die Unsicherheit über den Ausgang der Unterhauswahlen in Großbritannien. Unterstützung kam am Nachmittag aus den USA, wo in den vergangenen vier Wochen so wenig Anträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt wurden wie seit 15 Jahren nicht mehr.

An der Wall Street zogen die Kurse bis Handelsschluss in Europa an. Dow-Jones - und S&P500 notierten je 0,4 Prozent höher. Nach einer Berg- und Talfahrt schloss der Dax mit 11.407,97 Punkten 0,5 Prozent höher. Der EuroStoxx50 lag kaum verändert.

Für Hektik hatte am Vormittag der Einbruch des Bund-Futures - dem Terminkontraktes auf die zehnjährige Bundesanleihe - um 249 Ticks auf ein Fünf-Monats-Tief von 151,44 Punkten gesorgt. Das war einer der größten Kursstürze seiner Geschichte und hatte Dax und EuroStoxx50 um bis zu bis zu 1,6 und 2,1 Prozent ins Minus gedrückt. „Es gab keinen akuten Auslöser für den Kurssturz“, sagte ein Börsianer.

Händler sprachen wie schon in der Vorwoche von einem technisch bedingten „Blitzcrash“, hielten langfristig eine Erholung aber für wahrscheinlich. Durch die Anleihekäufe der EZB - die Notenbank kauft zur Ankurbelung der Konjunktur monatlich Bonds für 60 Milliarden Euro - sei der Markt ausgetrocknet, was die Schwankungen stark erhöhe, sagte Analyst Jens Klatt vom Brokerhaus FXCM.

Bis zum Abend stabilisierten sich die Kurse am Rentenmarkt: Der Bund-Future und die Rendite der Bundesanleihe erreichten wieder das Vortagesniveau. Der Euro lag mit 1,1275 Dollar aber mehr als einen halben US-Cent unter seinem Vortageschluss. Angesichts der steigenden Renditen hatte er am Morgen mit 1,1391 Dollar den höchsten Stand seit Februar erreicht.

Abwärts ging es bis zuletzt an der Londoner Börse, wo der Footsie um 0,7 Prozent fiel. Vom Wahlausgang hängt ab, ob das Königreich auf einen Ausstieg aus der Europäischen Union - den sogenannten Brexit - zusteuert. Umfragen zufolge liegen die regierenden Konservativen und die oppositionelle Labour Party fast gleichauf.

Zu den Dax-Schlusslichtern zählten mit einem Abschlag von 1,5 Prozent die Siemens -Aktien. Der Technologiekonzern hatte die Erwartungen der Anleger an die Gewinnentwicklung enttäuscht.

Erleichterung dagegen bei E.ON : Der Gewinnrückgang im Quartal war weniger stark als befürchtet ausgefallen. Die Aktien stiegen um 2,5 Prozent. Beiersdorf legten nach einem unerwartet hohen Betriebsergebnis im abgelaufenen Quartal 3,2 Prozent zu. Ein kräftiger Gewinnanstieg verhalf HeidelbergCement zu einem Plus von 3,5 Prozent.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...