Politik

Trotz leerer Kassen: Griechenland führt Staatsfernsehen wieder ein

Lesezeit: 1 min
26.05.2015 00:25
Regierungen können offenbar nicht ohne Staatsfernsehen auskommen: Griechenland, das im Grunde nicht weiß, wie es die staatlichen Gehälter zahlen soll, will den gesamten Apparat wieder einstellen - vorgeblich, um den Bürgern ein "pluralistisches Programm" zu bieten.
Trotz leerer Kassen: Griechenland führt Staatsfernsehen wieder ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ende April hatte das griechische Parlament ein Gesetz verabschiedet, wonach der griechische Staatsfernsehsender ERT wiedereröffnet werden sollte. Der Parlamentsbeschluss ermöglicht die Wiedereinstellung von 1.550 ehemaligen ERT-Mitarbeitern. „Wir sind spät dran. Wir haben die politische Verantwortung, die Wiedereröffnung von ERT ohne weitere Verzögerungen durchzuführen (…) Bei der Wiedereröffnung geht es nicht darum, bestimmten Menschen ihre Arbeitsplätze zurückzugeben, sondern den Menschen eine pluralistische Informationsquelle zu bieten“, zitiert Kathimerini den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras.

Damit ist das Staatsfernsehen wieder fast genauso groß wie vor der Krise: Ursprünglich hatte ERT 2.600 Beschäftigte. Für das "kleine " Interimsprogramm Nerit wurden 750 weiterbeschäftigt. Wenn nun weitere 1.500 hinzukommen, ist man 2.250 angekommen. Der Rest dürfte bereits in den Ruhestand gegangen sein oder sich anderweitig beruflich orientiert haben.

Der Sender ERT wurde 2013 geschlossen und der Großteil der Angestellten entlassen. Nach der Schließung besetzten Journalisten und TV-Mitarbeiter das ERT-Büro in Athen. Auf der Facebook-Seite von ERT hieß es damals: „Der Kampf für Demokratie und soziale Gerechtigkeit, den die ERT-Angestellten seit mehr als vier Monaten kämpfen, hat einen kritischen Moment erreicht.“ Es sei Zeit zu handeln. Später stürmte die Polizei das Gebäude und beendete die monatelange Besetzung.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...