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Deutsche Wirtschaft: Ohne Russland geht gar nichts in Europa

Lesezeit: 1 min
10.06.2015 00:02
Die Sanktionen gegen Russland hätten das gegenseitige Vertrauen zerstört, so der Chef des Ost-Ausschusses. Solche Schritte würden das Land nur Richtung China treiben. Stattdessen bräuchte Europa eine Freihandelszone mit Russland.
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Die in Osteuropa tätige deutsche Wirtschaft hat die westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Russland kritisiert und vor einem völligen Bruch der Beziehungen gewarnt. „Nicht übereinander, sondern miteinander reden - dies muss weiterhin die Devise sein“, sagte der Chef des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft (OA), Eckhard Cordes, am Dienstag in Berlin. Das mit dem Streit mit der Ukraine verloren gegangene Vertrauen müsse wieder aufgebaut werden.

Cordes sprach vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Die westlichen Sanktionen gegen Russland wie auch den Ausschluss des Landes aus der Gruppe der führenden Industrieländer (G7) hält er für falsch. „Wirtschaftssanktionen und eine Isolationspolitik werden die bestehenden Probleme nicht lösen“, warnte er. Solche Schritte trieben das Land nur weg von Europa und hin zu China. Ohne Russland lasse Europa nur schwer bauen, „gegen Russland ist es praktisch unmöglich“. Cordes warb dafür, das Land für das Ziel einer gemeinsamen Freihandelszone von Wladiwostok bis Lissabon zu gewinnen. Warnungen von Experten, Russland könnte zahlungsunfähig werden, sind Cordes zufolge übertrieben.

In Russland sind gut 6000 deutsche Unternehmen aktiv. Rund 300.000 Jobs in Deutschland sind laut OA von Exportaufträgen in Russland abhängig, rund 250.000 Menschen in Russland arbeiten bei deutschen Unternehmen. Inzwischen ist der Handel zwischen beiden Ländern eingebrochen. So fielen im ersten Quartal 2015 die deutschen Exporte dorthin um mehr als ein Drittel.

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