Finanzen

Sony holt sich erstmals seit 26 Jahren Geld am Aktienmarkt

Lesezeit: 1 min
30.06.2015 09:38
Japans Elektronik-Riese Sony will mit dem Verkauf weiterer Aktien einen Erlös von 2,9 Milliarden Euro einholen. Das wäre das erste Mal seit 26 Jahren, dass sich Sony frisches Geld bei den Aktionären holen muss.
Sony holt sich erstmals seit 26 Jahren Geld am Aktienmarkt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der japanische Elektronik-Riese Sony will sich nach hohen Verlusten frisches Geld mit einem milliardenschweren Verkauf von Aktien und Wandelanleihen besorgen. Insgesamt sollen dabei im Juli 440 Milliarden Yen (rund 2,9 Milliarden Euro) erlöst werden, wie Sony am Dienstag in Tokio mitteilte.

Das entspricht etwa zehn Prozent des Börsenwerts von rund vier Billionen Yen. Mit dem Geld sollen die Produktion und Entwicklung von Kamera-Sensoren ausgebaut werden, hieß es. Außerdem will Sony damit Schulden zurückzahlen.

Kurz vor der Mitteilung hatte die japanische Zeitung «Nikkei» über Pläne einer Kapitalerhöhung in dieser Größenordnung berichtet. Dem Bericht zufolge wäre es das erste Mal seit 26 Jahren, dass sich Sony frisches Geld bei den Aktionären holen muss.

Da der Artikel noch während der Handelszeit veröffentlicht wurde, wirkte er sich stark auf den Aktienkurs aus. Das Sony-Papier stürzte kurz nach der Veröffentlichung um bis zu 9 Prozent ab. Die Aktie des mit Verlusten kämpfenden Unternehmens hatte sich in den vergangenen Jahren wegen der Hoffnung auf eine Besserung der Lage deutlich von ihren Tiefständen Ende 2012 erholt.

Die Kamera-Sensoren, die vor allem in Smartphones eingesetzt werden, haben sich zu einem großen Hoffnungsträger für Sony entwickelt. Sie stecken unter anderem im erfolgreichen iPhone 6 von Apple und auch in Geräten des Apple-Rivalen Samsung. Der als Sanierer angetretene Konzernchef Kazuo Hirai setzt jetzt neben den Sensoren auf Spiele und das Entertainment-Geschäft.

Dagegen hatten Absatzprobleme bei eigenen Smartphones Sony in dem Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr abermals einen Verlust eingebrockt - den sechsten in sieben Jahren. Hirai verspricht nun für das noch bis Ende März 2016 laufende neue Geschäftsjahr einen Gewinn von 140 Milliarden Yen.

Der Sony-Chef steht unter Druck, Ergebnisse seiner Sanierungsbemühungen zu präsentieren. Er wurde das schwächelnde PC-Geschäft los und spaltet die jahrelange verlustreiche Elektronik-Sparte in eine eigenständige Tochter aus.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neuentdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...