Die Angst vor einer Bankenpleite Griechenlands hat am Montag die Aktien europäischer Geldhäuser nach unten gezogen. Die Papiere von Deutsche Bank und Commerzbank erlitten mit einem Minus von drei beziehungsweise zweieinhalb Prozent die heftigsten Verluste im deutschen Leitindex Dax. Zwar sind die deutschen Banken eigenen Angaben zufolge in Griechenland nur noch sehr gering engagiert. „Die Angst vor Ansteckungseffekten ist da“, sagte ein Börsianer. Vor allem Aktien von Bankhäusern aus südeuropäischen Ländern wie die italienische Unicredit, Monte Paschi oder die spanische Santander gerieten daher unter Druck. Der europäische Branchenindex verlor bis zu 2,2 Prozent.
Bei dem Referendum am Sonntag lehnten rund 61 Prozent der Griechen den Troika-Kurs ab. Viele Investoren halten das Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone nun für wahrscheinlicher als zuvor. Die bereits seit Tagen überwiegend geschlossenen griechischen Banken stehen kurz vor dem Kollaps. „Das Bankensystem wird sehr wahrscheinlich eingefroren bleiben und der paralysierte griechische Zahlungsverkehr beeinträchtigt die Realwirtschaft in den kommenden Wochen zunehmend“, sagte Citi-Analyst Ronit Ghose. Halte der Schwebezustand an, könnten die griechischen Banken locker bis zu zehn Milliarden Euro an zusätzlicher Liquidität benötigen.
Viel hängt nun von der Europäischen Zentralbank (EZB) ab, die am Montag über das weitere Vorgehen bei den gewährten Notkrediten (ELA) an die griechischen Banken entscheiden will.