Kursanstiege an den chinesischen Aktienmärkten haben am Freitag auch die Stimmung an anderen Börsen in Fernost beflügelt. Händler gingen davon aus, dass die Regierung in Peking Kurspessimisten den Wind aus den Segeln genommen habe. „Wir vermuten, dass das 'Nationale Team' Aktien gekauft hat, um Kursrückgänge zu verhindern“, sagte Zhang Qi, Analyst bei Haitong Securities in Shanghai. Unter dem Begriff Nationales Team wird Börsianern zufolge ein Zusammenschluss von Regierungsbehörden, Banken oder Investmentfirmen verstanden, der so lange Aktien kaufen will, bis das Vertrauen am Markt zurückgekehrt ist.
Der Index der Börse in Shanghai legte gut drei Prozent zu, die Börse in Shenzhen gewann etwa 3,4 Prozent. Dennoch notieren die Kurse immer noch etwa 20 Prozent unter ihrem Siebeneinhalb-Jahres-Hoch, das sie vor einem Monat erreicht hatten. In Tokio stieg der Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten um 0,25 Prozent auf 20.660 Punkte. Seit Wochenbeginn hat der Index gut vier Prozent zugelegt. „Ich denke nicht, dass die Sorgen vor einem Zusammenbruch in China schon komplett beseitigt sind“, sagte Hiroyuki Nakai, Chefstratege beim Analysehaus Tokai Tokyo. Sollten ausländische Investoren kommende Woche ihr Geld wieder aus dem chinesischen Markt abziehen, dürfte das auch die Börse in Tokio belasten.
Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans notierte 0,4 Prozent höher. Der Euro legte leicht zu und kostete 1,09 Dollar.