Bei dem schwersten Anschlag seit mehr als zwei Jahren in der Türkei sind in der Stadt Suruç an der Grenze zu Syrien sind Dutzende getötet worden. Über die genaue Zahl der Toten und Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Rund hundert Menschen seien bei dem Terroranschlag am Montag verletzt worden, teilte das Innenministerium mit. Während die Hürriyet derzeit von mindestens 27 Toten und einer undefinierten Zahl von Verletzten spricht, meldet die Sabah mindestens 28 Todesopfer und 100 Verletzte.
Suruç liegt an der syrisch-türkischen Grenze gegenüber der Stadt Kobane. Erst Ende Januar hatten Kurden der Terror-Miliz YPG Kobane nach monatelangen Kämpfen von der Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) befreit. Entsprechend gibt es jetzt auch Spekulationen, ob eine Selbstmordattentäterin der IS tatsächlich hinter der Explosion stecken könnte, berichtet die türkische Zeitung Hürriyet. Schon kurz nach der Detonation kochte das Ereignis auch unter dem Hashtag #SuruçtaKatliamVar auf Twitter hoch.
Im Amara Kulturzentrum sollen sich mindestens 300 Mitglieder der Föderation der sozialistischen Jugendverbände (SGDF) aufhalten, wo sie im Rahmen einer Sommerexpedition am Wiederaufbau von Kobane mitwirkten, so das Blatt weiter. Das Kulturzentrum, das von der Gemeinde Suruç unter der Ägide der Volksdemokratischen Partei (HDP) geführt wird, empfängt regelmäßig Journalisten und Freiwillige, die mit Flüchtlingen aus Kobane arbeiten.
Kadir Ergün, ein Augenzeuge, sagte CNNTürk, dass er 100 Meter entfernt von der Explosion gewesen sei. Er berichtet: „Es ist schwer, das mit Worten zu beschreiben. Blutspenden werden dringend benötigt. Die Menschen in Suruç werden nun aufgefordert, Blut zu spenden.“
„Es ist ein riesiges Massaker. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Selbstmordattentäter dahinter steckt, ist sehr hoch“, so die HDP-Abgeordnete Leyla Güven zu Habertürk. „Suspect Informationen wurden im Zusammenhang mit der Zahl der Todesfälle zur Verfügung gestellt. Einige sagen, dass jeder in der Gruppe gestorben ist.“