Der Goldpreis sank am Montag auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Der Preis je Feinunze sank auf 1.088 Dollar, weil vor allem chinesische Investoren dazu übergegangen sind, ihre Goldbestände massenweise zu verkaufen.
Nach Angaben von Finanz-Analysten soll vor allem die Dollar-Stärke ausschlaggebend für den Goldpreis-Verfall sein. Die US-Währung steht bei Anlegern hoch im Kurs, weil die amerikanische Notenbank auf eine erste Zinsanhebung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise zusteuert. Wann es soweit sein wird, ist zwar immer noch unklar. Die US-Geldpolitik soll in diesem Jahr aber gestrafft werden, berichtet die Financial Times.
Steigende Zinsen machen Anlagen in den USA attraktiver. Das stärkt den Dollar - und schwächt im Gegenzug andere Währungen wie den Euro. Anleger aus Europa müssen deshalb immer mehr für Gold hinlegen. Darunter leidet die Nachfrage und auch der Preis für das Edelmetall.
Mit steigenden Zinsen fällt ein großer Nachteil der Goldanlage schwerer ins Gewicht. Denn Gold wirft - im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen - keine Zinsen ab. „Steigende Zinsen in den USA bedeuten, dass Gold als alternative Anlageklasse unattraktiver wird, da sie keine laufenden Erträge abwirft“, bringen es die Analysten vom Bankhaus M.M. Warburg auf den Punkt. Zumal nicht nur die Zentralbanker aus der weltgrößten Volkswirtschaft USA, sondern auch ihre Kollegen aus Großbritannien mit den Hufen scharren. Allgemein wird erwartet, dass die britische Notenbank ihre Zinsen nicht allzu lange nach der US-Zentralbank anheben wird.
Die wiederholten Gedankenspiele der Fed erwecken den Eindruck, als würde es die Notenbank gezielt auf den Goldpreis abgesehen haben. Denn eine Zinserhöhung vermittelt den Anlegern das Gefühl von Sicherheit. Die könnte sich jedoch mit der nächsten Krise als Illusion erweisen.