Politik

Grenze zu Syrien: Türkei und IS liefern sich Gefechte

Lesezeit: 1 min
23.07.2015 17:27
Am Donnerstagnachmittag ist es an der türkisch-syrischen Grenze zu heftigen Gefechten zwischen dem IS und türkischen Soldaten gekommen. Zuvor hatte der IS eine türkische Militär-Stellung aus Syrien heraus beschossen und dabei einen Soldaten getötet.
Grenze zu Syrien: Türkei und IS liefern sich Gefechte

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Lage an der türkisch-syrischen Grenze eskaliert. Türkische Soldaten und Kämpfer der Extremistenmiliz Islamischer Staat lieferten sich nach Angaben eines Regierungsvertreters am Donnerstag Schusswechsel. Dabei seien ein Soldat getötet und einer verletzt worden. Die Extremisten hätten das Feuer von Syrien aus eröffnet. Daraufhin habe die Armee zurückgeschossen. Gleichzeitig setzte sich die Serie von Angriffen auf türkische Polizisten im Südosten der Türkei fort. In der Provinzhauptstadt Diyarbakir wurde Sicherheitskreisen zufolge ein Beamter erschossen und ein weiterer verletzt.

Am Mittwoch waren an der syrischen Grenze zwei Polizisten von Mitgliedern der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK getötet worden. Die Rebellen sprachen von Vergeltung für einen Selbstmordanschlag im türkischen Grenzort Suruc am Montag. Dabei wurden 32 Menschen getötet, darunter auch Kurden. Die türkischen Behörden vermuten, dass der IS verantwortlich ist. Die PKK wirft jedoch der türkischen Regierung vor, den IS aus taktischen Gründen heimlich zu unterstützen, um die Kurden zu schwächen. Die Türkei weist solche Vorwürfe zurück.

Die Türkei teilt sich mit Syrien eine 900 Kilometer lange Grenze. Sie liegt teilweise direkt an Gebieten, die der IS unter seine Kontrolle gebracht hat. Inzwischen erhöht die Türkei die Sicherheitsvorkehrungen. Auf 150 Kilometern werde eine Mauer errichtet, sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Sie bestehe aus Einzelteilen und könne nach Bedarf zerlegt und an anderer Stelle wiederaufgebaut werden. Auf 118 Kilometern würden Scheinwerfer aufgestellt. Die Streitkräfte heben zusätzlich einen 365 Kilometer langen Graben aus. Etwa 90 Prozent aller Aufklärungsflugzeuge und Drohnen wurden dem Militär zufolge an die Grenze verlegt. 20.000 Soldaten sind im Einsatz.

US-Präsident Barack Obama sicherte seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan in der Nacht zum Donnerstag telefonisch seine Unterstützung zu. Beide Länder wollten zusammenarbeiten, um den Strom ausländischer Kämpfer einzudämmen, erklärte das Präsidialamt in Washington. Die türkische Regierung sieht sich Kritik ausgesetzt, dass ihre Maßnahmen zum Grenzschutz zu spät kommen. Vermutlich Tausende Ausländer sind in den vergangenen Jahren über die Türkei nach Syrien eingesickert, um für den IS zu kämpfen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...