Politik

Erstmals Olympische Winterspiele in China

Lesezeit: 1 min
31.07.2015 13:50
China hat den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2022. Doch Menschenrechts-Organisationen äußern ihren Unmut über die Vergabe. Das Land steht aufgrund zahlreicher politischer Gefangener und des Umgangs mit Minderheiten in der Kritik.
Erstmals Olympische Winterspiele in China

Mehr zum Thema:  
China >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
China  

Der Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2022 an Peking ist am Freitag in China mit Jubel aufgenommen worden. Bei den offiziellen Feiern am «Vogelnest» genannten Olympiastadion in der chinesischen Hauptstadt sowie in den anderen Austragungsorten in Zhangjiakou sprangen die Menschen in die Höhe und schwenkten Fähnchen. «Wir haben es geschafft», sagte die Eisschnellläuferin Wang Beixing.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping versprach in einer Fernsehansprache kurz vor der Vergabe «außergewöhnliche und ausgezeichnete Spiele». China werde alle Verpflichtungen gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) einhalten. Der Zuschlag für 2022 werde viele Chinesen zu Wintersportlern machen.

Peking ist damit die erste Stadt in der olympischen Geschichte, die sowohl Sommer- als auch Winterspiele ausrichtet. Nach dem Rückzug von München und anderen Kandidaten waren am Ende nur noch Peking und Außenseiter Almaty als Bewerber übriggeblieben, die beide wegen ihrer Menschenrechtsproblematik im Kreuzfeuer der Kritik stehen. In Reaktionen wurde am Freitag vor verschärfter Verfolgung von Bürgerrechtlern und Unterdrückung von Minderheiten gewarnt. «Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erweist der olympischen Idee und den Menschenrechten in China damit einen Bärendienst», fand die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in Göttingen.

«Hunderte Menschenrechtler in China werden diese Fehlentscheidung mit Haft oder sogar ihrem Leben bezahlen müssen, da die Volksrepublik vor den Spielen erneut ihre Verfolgung von Uiguren, Tibetern, Mongolen und Anhängern der Demokratiebewegung verstärken wird», sagte der GfbV-Experte Ulrich Delius. IOC-Präsident Thomas Bach müsse sich für verfolgte Journalisten, Blogger und Anwälte in China einsetzen und einen Missbrauch der Spiele für Pekings Propaganda verhindern.

«Das IOC hat die falsche Botschaft an die falschen Leute zur falschen Zeit gesendet», kritisierte die Tibet Initiative Deutschland. «Die chinesische Regierung hat es einmal mehr geschafft, dass die Welt ihre verheerenden Menschenrechtsverletzungen einfach so hinnimmt.» Die Ehre, Olympische Spiele zum zweiten Mal austragen zu dürfen, sei «ein Propaganda-Geschenk» zu einer Zeit, wo Chinas Regierung eigentlich für ihre Menschenrechtspolitik abgestraft werden müsste.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
China >

DWN
Politik
Politik Lauterbach: RKI-Protokolle sollen weitestgehend entschwärzt werden
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...