Anleger in Fernost bringen ihr Geld angesichts des Kursverfalls der chinesischen Landeswährung Yuan in Sicherheit. Die Aktienkurse gaben kräftig nach, viele Investoren kauften statt dessen Staatsanleihen. Die chinesische Notenbank ließ den Yuan am Mittwoch weiter fallen, die Währung erreichte den tiefsten Stand seit August 2011. Die Währungshüter sprechen von Reformen, die zu einem freien Währungsmarkt führen sollen. Experten befürchten jedoch, dass der Yuan langfristig geschwächt werden soll, um chinesische Produkte im Ausland zu verbilligen und damit die Exportwirtschaft wieder in Schwung zu bekommen.
Der Kursrückgang des Yuan schürte bei Investoren Sorgen, dass nun ein Währungskrieg beginnen könnte, der die weltweite Wirtschaft in Turbulenzen stoßen könnte. In Tokio schloss der Nikkei-Index 1,6 Prozent tiefer bei 20.392 Punkten. Insbesondere die Aktien von Stahlkonzernen und Baumaschinen-Herstellern gerieten unter Druck.
Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans büßte mehr als zwei Prozent ein und fiel damit auf den tiefsten Wert seit zwei Jahren. "Auch wenn es zu früh ist, um zu sagen, ob dies der Beginn einer anhaltenden Abwertung des Yuan ist, könnten nun andere Zentralbanken gezwungen sein, dem chinesischen Vorbild zu folgen, und das könnte einen Abwertungswettlauf auslösen", sagte Rajeev De Mello, Experte bei Schroders in Singapur.
Chinas Exportwirtschaft hatte zuletzt kräftige Rückschläge hinnehmen müssen, die Ausfuhren gingen zurück. Das hat Folgen für die breitere Konjunktur: Das Wirtschaftswachstum lag gerade noch bei sieben Prozent, so niedrig wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr.
In China selbst war die Kursreaktion am Mittwoch vergleichsweise verhalten. Der Index der Börse Shanghai notierte 0,6 Prozent im Minus, der Index der 300 wichtigsten Werte an den Börsen Shanghai und Shenzhen büßte 0,8 Prozent ein.
Der Euro legte im fernöstlichen Handel zum Dollar an Wert leicht zu und notierte bei 1,1079 Dollar.