Finanzen

Trotz Rohstoff-Schock: Investoren wetten auf steigenden Goldpreis

Lesezeit: 1 min
20.08.2015 23:31
US-Fondsmanager schätzen die Lage der Weltwirtschaft so pessimistisch ein wie zuletzt zur Finanzkrise. Sie sehen dabei die Börsen-Turbulenzen in China und eine Krise in den Schwellenländern als die größten Risiken. Eine Mehrheit der Manager hält Gold dagegen zum ersten Mal seit sechs Jahren für unterbewertet und wettet auf einen baldigen Preisanstieg.
Trotz Rohstoff-Schock: Investoren wetten auf steigenden Goldpreis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Eine Umfrage der Bank of America Merrill Lynch kommt zu dem Schluss, dass Gold zum ersten Mal seit sechs Jahren unterbewertet ist. An der Umfrage nahmen 202 US-Fondsmanager teil, die zusammen ein Vermögen von mehr als einer halben Milliarde Dollar verwalten. Die Umfrage ergab, dass die Stimmung unter den Fondsmanagern so pessimistisch ist wie zuletzt im Jahr 2009, wenige Monate nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers. Zwei Drittel der Befragten rechnet mit fallenden Kursen, wie Business Insider berichtet. Sie sehen eine drohende Rezession in China und eine Krise an den Schwellenländer-Märkten als größte Bedrohung für die Weltwirtschaft. Vor allem der aktuelle Rohstoff-Schock hat auch die Gold-Anleger verunsichert.

Dementsprechend erhöhten die Manager ihre Bargeld-Reserven auf nunmehr 5,2 Prozent. Sie nähern sich damit dem Niveau der Finanzkrise an, als sie 5,5 Prozent des verwalteten Vermögens bar bereitlegten, um schnell auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren zu können. Die Mehrheit der Befragten ist zudem der Ansicht, dass Gold derzeit unterbewertet sei. Das letzte Mal, als die Fondsmanager das Edelmetall als so günstig einschätzten, verdoppelte sich der Preis in den darauf folgenden zwei Jahren.

Nachdem der Goldpreis im Juli noch auf ein Fünfeinhalb-Jahres-Tief gefallen ist und sich der Marke von 1.000 Dollar pro Feinunze annäherte, hat er sich im August überraschend stabilisiert. Aktuell notiert das Edelmetall bei 1.125 Dollar und hat damit die psychologisch wichtige Marke von 1.100 Dollar zurückerobert. Innerhalb weniger Tage legte der Preis dabei um mehr als 40 Dollar zu.

Der Fondsmanager und Milliardär Stanley Druckenmiller wettete dabei erfolgreich auf einen Anstieg des Goldpreises, wie Zero Hedge berichtet. Druckenmiller, Gründer von Duquesne Capital Management und scharfer Kritiker der Niedrigzins-Politik der Federal Reserve, hat seine Long-Position auf Gold im zweiten Quartal 2015 auf 20 Prozent ausgeweitet, wie aus Daten der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Damit nimmt Gold in seinem Portfolio mittlerweile die größte Position ein.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...