Die von der AfD abgespaltene Partei Alfa (Allianz für Fortschritt und Aufbruch) hat in Baden-Württemberg ihren bundesweit ersten Landesverband gegründet. Zum Vorsitzenden wählten die Delegierten eines Parteitags in Stuttgart am Sonntag den früheren AfD-Landeschef Bernd Kölmel. Der 56-jährige Europaabgeordnete gehört zu der Gruppe um AfD-Gründer Bernd Lucke, die der Alternative für Deutschland (AfD) nach einem verlorenen Machtkampf mit dem national-konservativen Flügel den Rücken kehrte und die neue Partei aus der Taufe hoben. Lucke ist nun Alfa-Bundesvorsitzender, Kölmel sein Stellvertreter.
Im Südwesten will die Alfa bei der Landtagswahl im März 2016 den Sprung ins Parlament schaffen. Auch die AfD, die schon in fünf Landesparlamenten sitzt, will hier erstmals in einem westdeutschen Flächenland in den Landtag einziehen.
Luckes neue Partei ist weiterhin intensiv auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Anlässlich des 3. Bailouts für Griechenland wandte sie sich deshalb an den Bundestag:
„Das Gebaren von CDU-Fraktionschef Volker Kauder ist skandalös. Abgeordneten anzudrohen, sie bei nicht genehmem Abstimmungsverhalten bei der anstehenden Griechenland-Abstimmung zur Strafe aus wichtigen Parlamentsausschüssen zu katapultieren, ist ein beschämender Eingriff in die Freiheit des Mandats. Abtrünnigen Unionsabgeordneten macht ALFA deshalb ein Angebot zum Übertritt in unsere Partei.“