Finanzen

Börsen im Plus: Investoren auf Schnäppchenjagd

Lesezeit: 1 min
27.08.2015 09:14
Der Dax startet zu Handelsbeginn durch. Nach den dramatischen Kursverlusten in den vergangenen Tagen hatten zuvor die Börsen in China wieder zugelegt. Unerwartet gute Konjunkturdaten und Schnäppchenjäger hatten bereits dem Dow-Jones-Index in New York ein Plus von vier Prozent beschert.
Börsen im Plus: Investoren auf Schnäppchenjagd

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Sorgen um einen Konjunktureinbruch in China sind unter den Dax-Anlegern am Donnerstag etwas abgeebbt. Der deutsche Leitindex legte um Handelsstart 2,7 Prozent auf 10262 Zähler zu. Für eine bessere Stimmung sorgte die Stabilisierung der chinesischen Börse.

Größter Dax-Gewinner waren Fresenius mit einem Plus von fünf Prozent. Der Gesundheitskonzern bekräftigte seine Ziele für das laufende Jahr und kündigte - auch wegen positiver Währungseffekte - einen Anstieg der Dividende "um deutlich mehr als 20 Prozent" an. ThyssenKrupp legten nach positiven Analystenkommentaren ebenfalls zu und gewannen 3,8 Prozent. JP Morgan hat die Titel mit "Overweight" in die Bewertung aufgenommen. Barclays setzte die Aktien hoch auf "Equal Weight" von "Underweight".

Das kräftige Plus an der Wall Street hatte zuvor die Investoren in Fernost beruhigt. Nach den dramatischen Kursverlusten in den vergangenen Tagen legten auch die Börsen in China wieder zu. Sowohl chinesische als auch ausländische Investoren machten sich angesichts des Kurseinbruchs von 20 Prozent in weniger als einer Woche auf Schnäppchenjagd. Händler befürchteten allerdings weitere Kursrückgänge und blieben auf der Hut. Nach der überraschenden Zinssenkung der chinesischen Zentralbank warteten sie nun auf weitere Schritte der Regierung in Peking, um die schwächelnde Wirtschaft wieder anzuschieben.

Zudem hellte der einflussreiche US-Notenbanker William Dudley mit Kommentaren die Stimmung auf, eine Anhebung des Schlüsselzinsens im September sei wegen der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten inzwischen "weniger zwingend". "Von heute an bin ich nicht länger pessimistisch", sagte Jiang Chao, Stratege bei Haitong Securities. Er rechne mit weiteren Zinssenkungen der chinesischen Zentralbank.

In Peking legte der Shanghai Composite Index zunächst um bis zu drei Prozent zu, gab einen Teil der Gewinne im Handelsverlauf aber wieder ab und blieb unter der Marke von 3000 Zählern. Auch am japanischen Aktienmarkt ging es weiter aufwärts. Der Nikkei-Index kletterte um gut ein Prozent auf 18.574 Punkte. Am Tag zuvor hatte der Nikkei bereits mehr als drei Prozent zugelegt. Der MSCI-Index asiatischer Märkte außerhalb Japans notierte knapp zwei Prozent höher und entfernte sich damit wieder von seinem Drei-Jahres-Tief. Unerwartet gute Konjunkturdaten und Schnäppchenjäger hatten bereits dem Dow-Jones-Index in New York ein sattes Plus von vier Prozent beschert.

Der Fokus dürfte sich im Tagesverlauf vor allem auf die zahlreichen Konjunkturdaten aus den USA richten. Unter anderem stehen die Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an. Anleger erhoffen sich von den Daten Hinweise auf den Zeitpunkt der US-Zinswende. Derzeit gehen viele Investoren wegen der Turbulenzen in China davon aus, dass die Notenbank nicht schon im September aktiv wird.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...