Als Reaktion auf die steigende Flüchtlingszahl wollen die Bundesländer zum Schulbeginn insgesamt mehr als 3.100 zusätzliche Deutschlehrer beschäftigen. Die Stellen seien ausgeschrieben und größtenteils schon besetzt, ergab eine am Freitag veröffentlichte Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters bei den Kultusministerien. Die Pädagogen sollen demnach Flüchtlingskindern in Sprachklassen oder Vorbereitungskursen erste Deutschkenntnisse vermitteln.
Das bevölkerungsreichste Land Nordrhein-Westfalen benötigt mit Abstand die meisten Lehrkräfte und will nach Angaben der Landesregierung 1200 Lehrer einstellen. Das vergleichsweise kleine Saarland plant zehn neue Stellen. Brandenburg konnte als einziges Bundesland noch nicht genau einschätzen, wie viele weitere Deutschlehrer gebraucht werden. Man plane jedoch Geld für 124 zusätzliche Stellen ein.
Die genaue Zahl der Flüchtlingskinder, die an Sprachklassen und Vorbereitungskursen teilnehmen, konnten die meisten Kultusministerien noch nicht benennen. Viele Länder gehen davon aus, dass der Bedarf an Deutschlehrern weiter steigt.
Die Bundesregierung rechnet nach eigenen Angaben damit, dass in diesem Jahr 800.000 Neuankömmlinge Deutschland erreichen. Manche Landespolitiker rechnen inzwischen mit einer Million.