Lesezeit: 1 min
16.09.2015 12:51
Der US-Bierhersteller Anheuser-Busch InBev und sein britischer Rivale SABMiller stehen vor einer Milliarden-Fusion. Anheuser-Busch ist unter anderem für Marken wie Budweiser, Stella Artois und Beck's bekannt.
Bierbranche vor Milliarden-Fusion

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In der Bierbranche zeichnet sich eine Mega-Übernahme ab: Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev will der Nummer zwei, dem britischen Konzern SABMiller, ein Angebot unterbreiten, wie beide Firmen am Mittwoch mitteilten. Aus dem Hause des fusionierten Unternehmens könnte künftig in etwa jedes dritte Bier kommen, das auf der Welt getrunken wird. Auf Basis der aktuellen Börsenkurse hätte der Konzern einen Marktwert von 270 Milliarden Dollar.

Die Beck's-Mutter Anheuser-Busch ist vor allem in Lateinamerika dominant, SABMiller in Afrika stark vertreten. Das würde Experten zufolge gut zusammenpassen, auch weil beide Regionen noch wachsen. In Asien würden die Unternehmen zudem stärker werden.

SABMiller teilte mit, die Offerte zu prüfen, sollte sie denn tatsächlich kommen. Der Vorstand werde angemessen reagieren. Finanzielle Details sind noch nicht bekannt.

Die Aktionäre reagierten aber bereits euphorisch auf die Aussicht eines Zusammenschlusses, der in der Regel mit Kostensenkungen und einer größeren Marktmacht einhergeht. SABMiller-Papiere verteuerten sich um bis zu 24 Prozent, so stark wie noch nie in der Firmengeschichte. Anheuser-Aktien kletterten um sieben Prozent, bevor sie vom Handel ausgesetzt wurden.

Investoren gehen davon aus, dass sich die beiden Firmen von Teilen ihres Geschäfts trennen müssen, um das Okay von den Wettbewerbshütern zu bekommen. Vor allem in den USA könnte es Widerstände geben. Dort dominiert Anheuser-Busch fast die Hälfte des Marktes. Das SABMiller-Joint-Venture Molson Coors kommt auf einen Anteil von knapp 30 Prozent.

Anheuser-Busch ist unter anderem noch für Marken wie Budweiser und Stella Artois bekannt. SABMiller vertreibt zum Beispiel Pilsner Urquell. Konkurrenten sind Heineken als Nummer drei im Markt und der viertgrößte Anbieter Carlsberg.

SABMiller hatte zuletzt im Frühjahr ein Umsatzplus von drei Prozent eingefahren. Die Nachfrage zog vor allem in Lateinamerika und Afrika an. Schwierigkeiten gab es dagegen in Europa und China. Die Briten hatten in der Vergangenheit immer wieder Interesse an einem Kauf von Heineken angemeldet. Viele Experten hatten dies als defensive Maßnahmen gewertet, um größer zu werden und eine eigene Übernahme zu verhindern.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Einigung auf Solarpaket - das sind die Neuerungen
20.04.2024

Ein Maßnahmenpaket soll den Ausbau der Solarenergie in Deutschland beschleunigen. Es geht vor allem um weniger Bürokratie. Einen Bonus...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.