Weltwirtschaft

Öl-Preis fällt: Energieriesen fahren Investitionen zurück

Lesezeit: 1 min
23.09.2015 11:42
Am Montag sind die Ölpreise aufgrund der schwachen Konjunkturdaten aus China gesunken. Am Morgen kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 48,76 US-Dollar.
Öl-Preis fällt: Energieriesen fahren Investitionen zurück
Die Nordseeölsorte Brent leidet an einem Preisverfall. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Ölpreise sind am Mittwoch nach schwachen Konjunkturdaten aus China gesunken. Nach einer zunächst festen Tendenz im asiatischen Handel wurden die Gewinne nach Bekanntwerden der Zahlen abgegeben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 48,76 US-Dollar. Das waren 32 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober fiel um 23 Cent auf 46,13 Dollar.

Der vom Markit-Institut ermittelte Caixin-Einkaufsmanagerindex fiel im September auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren. Mit 47,0 Punkten verfehlte der Indikator für die Industrie die Markterwartungen und deutet ein stärkeres Schrumpfen des Sektors an. Chinas Wirtschaft ist wegen seiner hohen Ölimporte von großer Bedeutung für den Rohölmarkt. Eine schwächere Konjunktur spricht für geringere Einfuhren und damit für tendenziell fallende Ölpreise.

Der französische Energieriese Total kämpft daher mit weiteren Einsparungen und einer Drosselung der Förderung gegen die Folgen des schwachen Ölpreises. Die Investitionen würden in den kommenden Jahren weiter zurückgefahren, damit Total nicht an der Dividende rütteln müsse, kündigte Finanzchef Patrick de la Chevardiere am Mittwoch an. 2015 lägen sie zwischen 23 und 24 Milliarden Dollar nach dem Rekord von 28 Milliarden Dollar im Vorjahr. Für 2016 seien dann 20 bis 21 Milliarden Dollar vorgesehen und 2017 noch mal weniger. Zugleich sollten bis 2017 drei Milliarden Dollar eingespart werden und nicht mehr nur zwei Milliarden Dollar. Ziel sei es, in zwei Jahren 2,6 Millionen Barrel Öl pro Tag zu fördern und nicht wie bisher angepeilt 2,8 Millionen.

Der gesamten Branche macht schwer zu schaffen, dass sich der Ölpreis binnen Jahresfrist fast halbiert hat. Am Mittwoch kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent rund 49 Dollar. Dahinter steckt eine Überproduktion bei zugleich geringerer Nachfrage im Zuge einer schwächelnden Konjunktur in vielen Teilen der Welt. Totals Wettbewerber bauen Überkapazitäten ab, legen kostspielige Projekte auf Eis und streichen Stellen. Bisher hat nur der italienische Eni -Konzern die Dividende gekürzt. Die Ausschüttung an die Aktionäre gilt in der Branche als wesentlicher Faktor, um den Aktienpreis zu stützen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...