Politik

US-Jets mit russischen Kampf-Fliegern auf Tuchfühlung

Lesezeit: 1 min
06.10.2015 16:55
US-amerikanische und russische Kampfflugzeuge kommen sich im Luftraum über Syrien ungewöhnlich nahe. Die US-Piloten konnten die russischen Flugzeuge bereits über ihre Zielkameras identifizieren, sagt die Luftwaffe. Eine Eskalation ist allerdings nicht zu erwarten.
US-Jets mit russischen Kampf-Fliegern auf Tuchfühlung
Eine Radaraufnahme zeigt russische (gelb) und US-amerikanische (grün) Kampfflugzeuge. (Quelle: CBS)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Syrien  
Russland  
USA  

US-amerikanische F-16-Piloten, die von der Türkei aus starten, haben mehrfach russische Kampfflugzeuge auf dem Radar identifiziert. Die russischen Flugzeuge müssen sich dabei den US-amerikanischen auf unter 20 Meilen genähert haben, berichtet CBS. Denn nur so konnten die amerikanischen Piloten die Flugzeuge visuell auf ihren Zielkameras identifizieren.

Einer unbemannten US-Drohne sollen die russischen Kampfjets sogar noch näher gekommen sein, zitiert der Sender den Kommandeur der amerikanischen Luftangriffe. Hier betrug der Abstand nur wenige Meilen.

Bei dem Einsatz in Syrien hat Russland die Nato bereits blamiert: Der russische Außenminister Lawrow hat seinen US-Kollegen Kerry gebeten, den Russen zu sagen, wo die „Freie Syrische Armee“ sei – man habe sie nirgends in Syrien gefunden. Die Nato nennt diese Gruppe immer wieder als ihren Partner im Kampf gegen Assad.

Russland überlegt, seine Luftschläge gegen den IS auf den Irak auszudehnen. Sollte man von Bagdad um Hilfe ersucht werden, werde man eingreifen. Besonders gefährlich könnte dies für das Nato-Mitglied Türkei werden, das im Nordirak seinen Privatkrieg führt.

US-Präsident Barack Obama und Israel werden von den Russen in einem eigenen Mechanismus informiert. Daher ist eine Eskalation durch einen „Unfall“ eher unwahrscheinlich – weil weder die Führung in Washington noch die in Moskau ein Interesse daran hat. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass auf Seiten der Nato oder der Piloten oder durch einen Flugfehler gegenseitige Irritationen ausgelöst werden. Die US-Neocons polemisieren seit Tagen gegen den Einsatz der Russen - wohl auch, weil Putin den Einsatz damit begründet hatte, dass die von den USA geführte Allianz im Kampf gegen den IS gescheitert sei.

Frankreich unterstützt ausdrücklich den Kampf der Russen gegen alle Terroristen. Ob sich diese Unterstützung auch auf Kampfeinsätze im Nordirak bezieht, wird sich in den kommenden Tagen erweisen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...