Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat vor einem „Zerfall Europas“ gewarnt, sollte keine gemeinsame Antwort auf die Flüchtlingskrise gefunden werden. Für die EU-Spitzenfunktionäre ist Europa deckungsgleich mit der EU. Daher kann man aus der Wortmeldung eine ernste Sorge ablesen.
Sollten sich die Europäer mit nationalen Antworten auf ein europäisches Phänomen zufriedengeben, „wird sich die Krise verschlimmern“, sagte Mogherini der italienischen Zeitung Il Sole 24 Ore vom Donnerstag. Falls keine angemessenen Wege im Umgang mit der Flüchtlingskrise gefunden würden, werde es „Kettenreaktionen in der öffentlichen Meinung und der nationalen Regierungen“ geben, warnte Mogherini.
Zuletzt hatte Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner erklärt, ihr Land wolle die Grenze zu Slowenien mit einem Zaun sichern, um den ungeordneten Andrang von Flüchtlingen zu stoppen. Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann versicherte in einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker allerdings, dass „Zäune keinen Platz in Europa haben“.