Finanzen

Stahlkrise und Ölpreis belasten Stahlkonzern Voestalpine

Lesezeit: 1 min
11.11.2015 11:16
Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine rechnet nach einem Gewinnsprung im ersten Halbjahr mit einer schwächeren Ergebnisentwicklung in der zweiten Jahreshälfte. Die Prognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2015/16 habe angesichts einer mauen konjunkturellen Entwicklung in einigen Bereichen nach unten revidiert werden müssen.
Stahlkrise und Ölpreis belasten Stahlkonzern Voestalpine
Neben der schwächelnden Nachfrage aus der Öl- und Gasbranche kam es dem Unternehmen zufolge zu einem generellen Verfall der Stahlpreise auf den europäischen Spotmärkten. (Foto: © Voestalpine)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Stahl- und Verarbeitungskonzern Voestalpine verabschiedet sich wegen einer anhaltend schwachen Nachfrage aus der Öl- und Gasbranche von seinen Geschäftszielen. Nachdem sich die Lage in beiden Sektoren seit Ende des Sommers weiter verschärft habe, zeichne sich nun für das dritte und vierte Quartal eine schwächere Ergebnisentwicklung ab, teilten die Österreicher am Mittwoch mit. Daher sei die bislang für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2015/16 erwartete Steigerung des operativen Ergebnisses (Ebitda) und des Betriebsgewinns (Ebit) nicht mehr zu schaffen, hieß es:

„Im Einzelnen sind operatives Ergebnis (EBITDA) und Betriebsergebnis (EBIT) für das Gesamtjahr unter Einbeziehung der außerordentlichen Effekte bzw. von Konsolidierungsveränderungen zwar unverändert über den Werten des Vorjahres zu erwarten, die bereinigten Ergebnisse werden im Hinblick auf das zuletzt zunehmend schwieriger gewordene Marktumfeld allerdings entgegen den Erwartungen zu Beginn des Geschäftsjahres unter jenen des Vorjahres zu liegen kommen.“

Unter Einbeziehung von Sondereffekten - erstmals wurden Tochterunternehmen voll konsolidert - rechnet der Linzer Konzern aber weiterhin damit, die operativen Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr steigern zu können. Voestalpine-Chef Wolfgang Eder denkt nun über ein neues Kostensenkungsprogramm nach. Anleger reagierten enttäuscht und schickten die Aktie auf Talfahrt. Die Papiere verloren mehr als drei Prozent und waren damit Schlusslicht im Wiener Leitindex ATX.

Die Voestalpine produziert etwa Röhrenbleche für Pipelines. Aufgrund des stark gesunkenen Ölpreises halten sich die Branchengrößen jedoch mit Investitionen zurück. Die schwächelnde Nachfrage habe bereits im zweiten Quartal ihre Spuren hinterlassen. Während der Umsatz auf 2,8 (Vorjahr: 2,7) Milliarden Euro stieg, sank der Betriebsgewinn sank auf 206,8 (Vorjahr: 226,3) Millionen Euro. Analysten hatten jedoch mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.

Neben der schwächelnden Nachfrage aus der Öl- und Gasbranche kam es dem Unternehmen zufolge zu einem generellen Verfall der Stahlpreise auf den europäischen Spotmärkten. Ursache dafür seien zum einen die seit Jahren anhaltende Schwäche des europäischen Bausektors als einer der Hauptabnehmer der Stahlindustrie. Zum anderen hätten sich die massiv zunehmenden Stahl-Importe aus China bei einer gleichzeitigen erheblichen Überkapazität in Europa negativ ausgewirkt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...