Politik

Putin verhängt harte Sanktionen, Erdogan entschuldigt sich zerknirscht

Lesezeit: 1 min
28.11.2015 22:59
Russland hat ziemlich scharfe Sanktionen gegen die Türkei verhängt - unter anderem einen Einstellungsstopp für türkische Mitarbeiter. Der türkische Präsident Erdogan reagiert zerknirscht: Er sagte, ihm wäre am liebsten, der Abschuss einer russischen Maschine wäre nie geschehen.
Putin verhängt harte Sanktionen, Erdogan entschuldigt sich zerknirscht
Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag im Kreml. (Foto: EPA/MIKHAIL KLIMENTYEV / SPUTNIK / KREMLIN POOL)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russland hat am Samstag umfangreiche Wirtschaftsanktionen gegen die Türkei verhängt. Der russische Präsident Wladimir Putin habe ein entsprechendes Dekret dazu unterzeichnet, hieß es auf der Internetseite des Kremls zum Wochenschluss. Demnach verbiete der Staatschef vorübergehend die Einfuhr bestimmter türkischer Waren. Russische Reisekonzerne sollten keine Urlaubsreisen mehr in die Türkei anbieten. Außerdem würden Charterflüge von Russland in die Türkei untersagt. Die Aktivitäten einiger türkischer Unternehmen in Russland sollten begrenzt werden. Am Freitag hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow bereits angekündigt, dass die Visafreiheit mit der Türkei ab Januar aufgehoben werde.

Ein hochrangiger Vertreter der türkischen Regierung sagte, dass solche Strafmaßnahmen die Beziehungen zwischen den beiden Ländern verschlechtern dürften. Am Dienstag hatte das türkische Militär ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen. Nach Angaben aus Ankara war der Kampfjet in den türkischen Luftraum eingedrungen und vor dem Abschuss mehrfach gewarnt worden. Russland behauptet dagegen, das Flugzeug sei in Syrien geblieben. Moskau wirft Ankara deshalb eine "geplante Provokation" vor.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat am Samstag sein Bedauern über den Abschuss geäußert. "Ich bin über den Zwischenfall wirklich betrübt", sagte Erdogan bei einem Besuch in der westtürkischen Provinz Balikesir. "Wir wünschten, es wäre nie passiert, aber es ist passiert. Ich hoffe, dass sich so etwas nicht wiederholt."

Die Stellungnahme war die bisher versöhnlichste des türkischen Präsidenten zu dem Vorfall, der den Zorn Moskaus ausgelöst hatte. Die türkische Luftwaffe hatte den russischen Jet am Dienstag über syrischem Grenzgebiet abgeschossen; nach türkischen Angaben war der Kampfjet in den türkischen Luftraum eingedrungen und vor dem Abschuss mehrfach gewarnt worden. Die USA haben jedoch ermittelt, dass die Maschine über Syrien abgeschossen wurde. Moskau wirft Ankara eine "geplante Provokation" vor.

Erdogan erneuerte sein Angebot zu einem persönlichen Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Rande der UN-Klimakonferenz in Paris. "Russland ist so wichtig für die Türkei wie die Türkei für Russland. Beide Länder können es sich nicht leisten, aufeinander zu verzichten."

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder Baerbock und Nauseda intensivieren...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...