Der heute größte 2nd-Use-Batteriespeicher der Welt wird in Kürze im westfälischen Lünen stehen. Ein Joint-Venture von Daimler, Mobility House und GETEC wird ihn ab Anfang nächsten Jahres am deutschen Primärregelenergiemarkt vermarkten. Die Besonderheit: Als Speicher werden gebrauchte elektroautomobile Batteriesysteme wiederverwendet. Die Batterien werden zu einem Stationärspeicher mit einer Kapazität von insgesamt 13 Mega-Watt-Stunden gebündelt. Das Verfahren mit Batterie-Recycling soll die Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen steigern und leistet somit einen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit der e-Mobilität, erklären die Projektpartner in einer Mitteilung.
Mit dem Projekt in Lünen bilden die Projektpartner die gesamte Batterie-Recycling- und Verwertungskette ab: Von der Herstellung und Aufbereitung der Batteriesysteme über das Elektro- und Plug-in Hybrid-Fahrzeug-Angebot , die Installation und Vermarktung des stationären Batteriespeichers an den Energiemärkten bis hin zum Recycling der Batteriesysteme am Ende ihres Lebenszyklus und der Rückführung der wertvollen Rohstoffe in den Produktionskreislauf, übernehmen die Partner alle Schritte des Prozesses.
Das Projekt setzt an zwei der Hauptproblemen der Energiewende an: Zum einen sind leistungsfähige Batteriespeicher ein wichtiger Baustein um Ökostrom effizient zu nutzen. Bei zunehmender Einspeisung von Strom aus fluktuierenden Erneuerbaren Energien, wie beispielsweise aus Windkraftanlagen oder Solarkraftwerken, sind sie der Schlüssel zur Stabilisierung der Stromnetze. Sie gleichen die Energieschwankungen aus. Damit können sie diese Aufgabe von den fossilen Kraftwerken übernehmen und Kosten für Netzausbau und neue Kraftwerke vermeiden.
Zum Anderen zeigt das projekt eine sinnvolles Batterie-Recycling der Elektroautos: Durch die Wiederverwertung verlängert sich der Lebenszyklus einer Plug-in oder E-Fahrzeug-Batterie auch über den Automobilbetrieb hinaus. Je nach Modell haben diese im Auto eine Batterieleistung von bis zu zehn Jahren, sind jedoch auch danach noch voll einsatzfähig, denn die geringen Leistungsverluste spielen für die Anwendung im stationären Speicherbetrieb nur eine untergeordnete Rolle. Ein wirtschaftlicher Betrieb im stationären Bereich ist für schätzungsweise mindestens zehn weitere Jahre möglich.
Dadurch ergibt sich auch für die Hersteller ein wirtschaftlicher Nutzen: Sie rechnen damit, dass die Weiterverwendung der Lithium-Ionen-Module deren wirtschaftlicher Nutzung quasi verdoppelt.
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