Nach den stärksten Regenfällen seit mehr als einem Jahrhundert stehen weite Teile im Süden Indiens unter Wasser. Mehr als 200.000 Menschen mussten im Bundesstaat Tamil Nadu vor den Fluten fliehen und ihre Häuser verlassen. Die Überschwemmungen legten zudem zahlreiche Fabriken in der als „Indiens Detroit“ bekannten Autostadt Chennai lahm und sorgten für chaotische Zustände. Behörden zufolge sind mehr als eine Million Anwohner betroffen.
In manchen Straßen stand das Wasser am Mittwoch drei Meter hoch. Metereologen erwarten auch in den nächsten Tagen schwere Regenfälle. Ministerpräsident Narendra Modi machte den Klimawandel für die Unwetter verantwortlich und setzte die Armee zur Rettung von Verletzten ein.
In den vergangenen 24 Stunden fiel dem Wetterdienst Skymet zufolge mindestens doppelt so viel Regen wie sonst im gesamten Monat Dezember. Indiens viertgrößte Stadt Chennai mit mehr als sechs Millionen Einwohnern wurde bereits das zweite Mal in diesem Monat von ungewöhnlich starken Regenfällen heimgesucht.
Dort ansässige Autokonzerne wie Daimler, Ford und Nissan forderten ihre Angestellten auf, zuhause zu bleiben. Auch viele der in die Millionenstadt angesiedelten IT-Firmen, bei denen Unternehmen wie BMW Aufgaben ausgelagert haben, mussten vorübergehend schließen. Rettungskräfte hatten Mühe zu den Bewohnern vorzustoßen. Die Wassermassen legten zudem Teile der Stromversorgung und des Flughafens lahm.