China will mit neuen Staatshilfen der Export-Schwäche auf die Sprünge helfen. Exportsteuern auf bestimmte Eisen- und Stahlprodukte sowie einzelne Chemikalien würden ab kommendem Jahr gesenkt, kündigte das Finanzministerium am Mittwoch an. Zugleich sollen Steuererleichterungen die Einfuhren von modernen Ausrüstungsgeräten, Bauteilen und Rohstoffen begünstigen. Die Ankündigung schürte die Sorge, dass die chinesische Industrie den Weltmarkt mit Stahlprodukten und bestimmten Chemikalien fluten könnte.
Schon jetzt kommt es immer wieder zu Spannungen, weil Europe und die USA der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft in einzelnen Branchen staatlich gestützte Dumpingpreise vorwerfen. Hintergrund für die jüngste Steuersenkungsrunde sind erneut schwache Konjunkturdaten. Weil chinesische Unternehmen Mühe haben, ihre Produkte zu verkaufen, senkten sie ihre Preise im November den 45. Monat in Folge.
Erst am Dienstag hatten enttäuschende Handelszahlen aus China die Märkte verunsichert. Die Ausfuhren des Exportweltmeisters sanken im November mit 6,8 Prozent deutlich stärker als erwartet. Es war bereits der fünfte Monat in Folge mit einem Rückgang. Die Importe nahmen sogar den 13. Monat in Folge ab und unterstrichen damit die Schwäche des Binnenmarktes. China machen sinkende Aufträge aus anderen Schwellenländern und der EU zu schaffen. Die Konjunkturschwäche bekommen auch deutsche Unternehmen zu spüren: Erstmals seit 1997 könnten ihre China-Exporte in diesem Jahr fallen.