Politik

Südafrikas Präsident entlässt Finanzminister nach vier Tagen

Lesezeit: 1 min
14.12.2015 10:00
Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma hat seinen neuen Finanzminister nach vier Tagen im Amt entlassen. Die Ernennung hatte zuvor zu Turbulenzen an den Börsen gesorgt.
Südafrikas Präsident entlässt Finanzminister nach vier Tagen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach nur vier Tagen hat Südafrikas Präsident Jacob Zuma seinen neuen Finanzminister David Van Rooyen schon wieder entlassen. Er sei nach Van Rooyens Ernennung, die zu heftigen Marktturbulenzen geführt hatte, wiederholt gebeten worden, die Entscheidung zu überdenken, erklärte Zuma am Sonntag. Es sei seiner Regierung aber wichtig, Kritiker anzuhören und auf ihre Meinungen einzugehen, sagte er. Van Rooyen wurde durch Pravin Gordhan ersetzt, der bereits von 2009 bis 2014 Finanzminister war.

Zuma hatte am Mittwoch überraschend den hoch angesehenen Finanzminister Nhlanhla Nene entlassen, der als Kritiker mehrerer seiner Projekte galt, und ihn durch Van Rooyen, einen bisher relativ unbekannten Abgeordneten der Regierungspartei ANC, ersetzt. Der Schritt wurde scharf kritisiert und sorgte für Panik an der Börse. Die südafrikanische Währung verlor massiv an Wert.

Die Turbulenzen an der Spitze des Finanzministeriums erfolgen zu einer Zeit, da die südafrikanische Wirtschaft ohnehin am Rande der Rezession ist. Die Arbeitslosigkeit liegt bei mehr als 25 Prozent, südafrikanische Staatsanleihen werden von Ratingagenturen auf Ramschniveau eingestuft.

Zuma hatte keine Gründe für Nenes Entlassung genannt. Medienberichten zufolge hatte das Finanzministerium unter Nene die Freigabe von Mitteln für ein umfangreiches Atomenergieabkommen verzögert, das das Land laut Kritikern in den Bankrott zu stürzen droht. Nene war außerdem kürzlich mit der Vorsitzenden der Fluggesellschaft South African Airways, Dudu Myeni, aneinandergeraten. Die angeschlagene Fluglinie ist auf staatliche Finanzhilfen angewiesen, Myeni ist eine enge Vertraute Zumas.

Der alte und neue Finanzminister Gordhan war zuletzt Minister für kooperative Regierungsführung und traditionelle Angelegenheiten. Diesen Posten soll nun Van Rooyen übernehmen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...

DWN
Politik
Politik Angriff auf Israel: Warum die Revolutionsgarde im Iran eine große Gefahr ist
15.04.2024

Der massive Raketen- und Drohnenangriff aus dem Iran auf Israel markiert einen Wendepunkt im langjährigen Konflikt der beiden Länder. Was...

DWN
Finanzen
Finanzen Kurz vor dem nächsten "Halving": Wie geht es mit dem Bitcoin weiter?
15.04.2024

Der Bitcoin hat in diesem Jahr eine rasante Rally hingelegt. Die bevorstehende Halbierung des täglich neugeschöpften Bitcoin-Angebots...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl 2025 bei den Grünen: Habeck, Baerbock oder keine(r)?
15.04.2024

Die Debatte über die Spitzenposition bei den Grünen ist entbrannt. Doch bislang ist nicht einmal klar, ob die Partei bei der nächsten...

DWN
Politik
Politik Verkehrssektor verfehlt Klimaziele deutlich
15.04.2024

Die Klimaziele im Verkehrsbereich wurden erneut deutlich verfehlt. Die CO2-Emissionen müssten laut den politischen Vorstellungen so stark...

DWN
Politik
Politik Marktverzerrungen? Scholz fordert fairen Wettbewerb in China
15.04.2024

Deutsche Firmen klagen seit Jahren über einen verzerrten Wettbewerb auf dem chinesischen Markt. Die Elektroauto-Industrie steht im Fokus....