In Bremen ist es bei der Bürgerschaftswahl zu erheblichen Unregelmäßigkeiten gekommen.
Radio Bremen meldet:
„Das Ergebnis der Bremer Bürgerschaftswahl von Mai dieses Jahres muss korrigiert werden. Laut Wahlprüfungsgericht hat die AfD Anspruch darauf, einen weiteren Abgeordneten aus dem Wahlbereich Bremerhaven ins Landesparlament zu schicken. Demnach verliert die SPD einen Sitz. Hintergrund sind Fehler bei der Auszählung der Stimmzettel.“
Landeswahlleiter Jürgen Wayand sagte Radio Bremen lapidar: „Es sind Menschen die dort auszählen. Mit solchen Fehlern muss man leben.“
Tatsächlich war es offenbar aber eine ziemlich dekadente Nachlässigkeit, die sich Bremer geleistet haben: Zum Auszählen aller Stimmen waren nämlich im Bezirk Bremerhaven 560 Schüler des Lloyd-Gymnasiums im Alter von 16 bis 18 Jahren abkommandiert worden. Die Auszählung soll, wie die Bild-Zeitung berichtet, „ohne Aufsicht des Wahlamts“ erfolgt sein, die Schüler stellten auch die Wahlvorstände.
Die Bild weiter:
„Zeugen berichten, dass die Kids trotz kurzer Crashkurse durch Sozialkundelehrer unsicher waren, welche Stimmzettel als gültig oder ungültig zu bewerten sind. Gegen einen der Schüler war nach einer Anzeige des Wahlamts bereits offiziell wegen Wahlfälschung ermittelt worden – er hatte der Piratenpartei im Computer 45 Stimmen zugeschlagen, die gar nicht abgegeben worden waren…Die Minderjährigen hatten ständig unkontrolliert Zugriff auf das Wahl–Computer–System, konnten dort eingeben, worauf sie Lust hatten.“
Der Bremer Magistrat sieht laut Bild in dem Vorfall kein Problem: In Bremen hätten auch 16-Jährige das Wahlrecht und daher sei die Aktion ein „besonders demokratisches Signal“.