Die OPEC fordert ihr nicht angeschlossene Öl-Staaten zur Zusammenarbeit auf, um einen anhaltenden Verfall des Ölpreises zu stoppen. Man müsse das Problem des weltweiten Überangebots gemeinsam angehen, sagte der Generalsekretär der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), Abdullah al-Badri, am Montag auf einer Konferenz in London. „Wie man bei vergangenen Zyklen sehen konnte, steigen die Preise, sobald der Überhang kleiner wird.“ Das sei auch wichtig für Investitionen in neue Felder. „So, wie die Preise derzeit sind, ist klar, dass nicht alle der notwendigen künftigen Investitionen machbar sind.“
Der zweitgrößte russische Ölkonzern Lukoil würde Förderkürzungen nicht ablehnen, meldet die FT. Allerdings müsste der Plan von Moskau politisch mitgetragen werden, sagt Vizepräsident Leonid Fedun. Es sei besser „ein Barrel Öl für 50 Dollar zu verkaufen, anstatt zwei Barrel für 30 Dollar“, so Fedun.
Die Chancen für ein eigenes OPEC-Krisentreffen stehen unterdessen offenbar nicht gut. Bislang unterstütze den entsprechenden Antrag von Venezuela nur ein Mitglied, sagte Indonesiens OPEC-Gouverneur Widhyawan Prawiraatmadja in Jakarta. Die Antworten der anderen Staaten stünden noch aus. Mehrere Golf-Staaten haben den Vorstoß zurückgewiesen.
Wegen des weltweiten Überangebots kostet Öl so wenig wie seit Jahren nicht mehr. Die OPEC, der derzeit 13 Staaten angehören, habe im vergangenen Jahr zwar zum Überangebot beigetragen, sagte Al-Badri. Der Großteil sei aber auf die Länder zurückzuführen, die keine OPEC-Mitglieder seien.