Politik

Angelique Kerber gewinnt Australian Open: Sieg über Serena Williams

Lesezeit: 2 min
30.01.2016 12:24
Angelique Kerber hat die Australian Open gewonnen. Die Kielerin bezwang in Melbourne in einem begeisternden Finale Serena Williams aus den USA. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihres großen Idols Steffi Graf.
Angelique Kerber gewinnt Australian Open: Sieg über Serena Williams

Mehr zum Thema:  
Sport >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Sport  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach der größten deutschen Tennis-Sensation seit Boris Beckers Wimbledonsieg 1985 ließ sich Angelique Kerber auf den Rücken fallen - dann flossen Freudentränen. Die Kielerin gewann am Samstag im Finale der Australian Open nach einer Weltklasse-Leistung gegen Titelverteidigerin Serena Williams mit 6:4, 3:6, 6:4 und sorgte damit für den ersten Grand-Slam-Titel einer deutschen Spielerin seit dem Triumph von Steffi Graf bei den French Open 1999.

Kerber verteidigte damit zugleich Grafs Grand-Slam-Rekord von 22 Titeln. Williams bleibt nach ihrer erst fünften Niederlage in einem Finale der vier Major-Events bei 21 Erfolgen stehen.

Zuletzt hatte Sabine Lisicki 2013 in Wimbledon im Finale gestanden, war dort gegen Marion Bartoli aus Frankreich aber chancenlos gewesen. Kerber spielte bei ihrer Premiere in einem Grand-Slam-Finale dagegen überragend und wie entfesselt, nach 2:08 Stunden verwandelte die 28-Jährige ihren ersten Matchball.

Dabei hatte sie vor der Partie noch zugegeben, sehr nervös zu sein. Der Tag sei extrem lang gewesen, meinte sie nach dem Einschlagen mit ihrem Trainer Torben Beltz rund zwei Stunden vor der Partie.

Doch als das bislang wichtigste Spiel ihrer Karriere begann, agierte Kerber so, als habe sie in ihrem Leben noch nie etwas anderes gemacht, als ein Grand-Slam-Finale zu bestreiten. Gelöst und voller Vorfreude nahm sie beim Einmarsch in die Rod Laver Arena den Blumenstrauß aus den Händen eines Kindes in Empfang.

Und auch als die Partie begann, schien ihre Nervosität wie verflogen. Zwar machte sie beim ersten Aufschlagspiel der Amerikanerin keinen Punkt, doch dann brachte sie ihr Service ebenfalls durch. Damit hatte die Kielerin sofort ein kleines Ausrufezeichen gesetzt. Doch es kam noch besser. Kerber spielte weiter mutig drauf los und nahm der großen Favoritin das Service zum 2:1 ab. Ein Raunen ging durch das Stadion. Sollte hier die große Überraschung in der Luft liegen?

Kerber hatte Williams auf jeden Fall früh die Laune verdorben. Die Amerikanerin zeigte sich sichtlich verärgert und steigerte sich nun. Zum 3:3 nahm sie Kerber das Service ab, weil deren zweiter Aufschlag einfach zu harmlos war. Nun schien alles wieder in der Reihe zu sein.

Aber Kerber wich nicht zurück. Sie schaffte prompt das nächste Break, weil sie deutlich mehr Bälle zurückbrachte als alle anderen bisherigen Williams-Gegnerinnen im Turnier zusammen. Williams wirkte verdutzt und leitete sich einen leichten Fehler nach dem anderen. 23 waren es bis zum Ende des ersten Satzes, den sich Kerber nach 39 Minuten unter dem großen Jubel der Zuschauer sicherte.

Im zweiten Durchgang hob Williams ihr Niveau dann aber deutlich an. Zugleich unterliefen Kerber ein paar Fehler mehr, die die dreimalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin des vergangenen Jahres zu nutzen wusste. Zum 3:1 gelang ihr das Break, nach insgesamt 72 Minuten schaffte Williams den Satz-Ausgleich. Vor allem deshalb, weil die Amerikanerin ihre Anzahl an leichten Fehlern von 23 auf fünf zurückschraubte.

Doch wer gedacht hatte, nun würde Williams problemlos durch den dritten Satz spazieren, der sah sich getäuscht. Kerber zeigte keine Nerven, spielte weiter mutig und kämpfte um jeden Ball. Der Lohn war ein frühes Break zum 2:0, auch weil Kerber zwei spektakuläre Ballwechsel mit großem Kampfgeist für sich entschied. Allerdings konnte Kerber ihren Vorsprung danach nicht halten und gab sofort selbst ihr Service ab.

Aber auch von diesem Rückschlag ließ sich die Schleswig-Holsteinerin nicht unterkriegen. Zum 4:2 schaffte sie das nächste Break und führte die Nummer eins der Welt dabei mit traumhaften Stoppbällen phasenweise vor. Beim Stand von 5:3 schlug Kerber zum Matchgewinn auf, muste aber wieder ein Break hinnehmen. Doch Kerber machte einfach weiter und wurde nach 2:08 Stunden schließlich belohnt.


Mehr zum Thema:  
Sport >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef sieht Zinssenkungspfad unklar und plädiert für digitalen Euro
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Boom bei Gründungen von KI-Startups in Deutschland
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, entstehen in Deutschland gerade unzählige KI-Startups. Im...

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
24.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...