Die Preise für Wohnimmobilien sind im vergangenen Jahr um durchschnittlich 6 Prozent gestiegen und das, obwohl sie bereits 2014 um etwa 5,5 Prozent nach oben gegangen waren. Vor allem Wohnimmobilien waren gefragt. Diese haben sich im Gegensatz zu den Reihen- und Einfamilienhäusern sogar um 6,5 Prozent verteuert, wie die Bundesbank mit Verweis auf die bulwiengesa AG in ihrem Monatsbericht mitteilte: „Das Ausmaß der Preisanstiege bei Wohnungen nahm vor allem in denjenigen Städten zu, in denen das Interesse an Eigentumswohnungen bislang vergleichsweise gering gewesen war, während sich im Fall von Reihenhäusern die Preisentwicklung auch in den Regionen spürbar beschleunigte, die zuvor bereits überdurchschnittliche Preissteigerungen aufgewiesen hatten.“
Unterdessen ist im vergangenen Jahr die durchschnittliche Rate für Hypothekendarlehen noch einmal um 0,5 Prozent auf unter zwei Prozent gefallen. Nimmt man die längerfristig erwartete Inflationsrate dazu, so ist der Zinssatz seit 2009 um 1,5 Prozent bei den Hypothekendarlehen gesunken: ein historischer Tiefstand. „Rechnerisch könnte etwa ein Fünftel des Preisanstiegs bei städtischen Wohnimmobilien seit dem Jahr 2009 dem außerordentlichen Rückgang des Zinsniveaus zugeschrieben werden.“
Entsprechend der anziehenden Preise für Immobilien, sind auch die Neuvertragsmieten im vergangenen Jahr gestiegen. Bei Wohnungen gingen die Mieten um 3,25 Prozent hoch. In Großstädten fielen die Mieterhöhungen niederiger aus als noch 2014. Hier ist davon auszugehen, dass bereits die ersten Auswirkungen der Mietpreisbremse zu spüren sind. Die hohe Zahl der Flüchtlinge hat der Bundesbank zufolge nicht zwangsläufig einen sehr großen Einfluss auf die Mieten haben. Das hänge stark davon ab, wo sich die Flüchtlinge vermehrt niederlassen, wenn ihnen Asyl gewährt wurde. Gehen sie in hoher Zahl in die Ballungsräume könnte das dennoch den Miet- und Preisdruck bei Wohnimmobilien verstärken.